Angesiedelt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg widmet sich das Teilinstitut am Standort Halle den Handlungen, die gesellschaftlichen Zusammenhalt erzeugen.
Der FGZ-Standort Halle versteht wertfrei unter gesellschaftlichem Zusammenhalt eine Eigenschaft von Menschengruppen, die eine Qualität ihrer Verbundenheit in Beziehungen, Identifikationen und Orientierungen beschreibt. Störungen wie extreme Ungleichheit, Klientelismus, übertriebener Individualismus, Ungleichwertigkeitsvorstellungen, relative Benachteiligungsgefühle oder mangelnde Bürgervereinigungen können zu Krisen des Zusammenhalts führen. Deshalb untersucht das Teilinstitut in Halle in zwei umfangreichen Regionalstudien vergleichend, welche Vorstellungen von Gemeinschaft, Umverteilung und Verantwortung im Kontext von Kommunen vorliegen und wie sich eine Zunahme von Wanderungen über die Zeit auf die relativen Benachteiligungsgefühle von Bleibenden auswirkt. Dabei richtet sich auch ein Fokus auf die Selbstwirksamkeitserfahrungen in der regionalen Arbeits- und Lebenswelt.
Handlungen, die Zusammenhalt erzeugen
Die Wissenschaftler:innen am Standort Halle gehen davon aus, dass Zusammenhalt über Handlungen erzeugt wird, insbesondere durch regelsetzende und selbstverwaltet koordinierende Handlungen, sowie durch bürgerschaftliches Engagement. Eine zweite Forschungslinie des Standorts Halle prüft darum in Transferstudien, ob durch beispielhafte Neuerungen bei Infrastrukturgenossenschaften und intermediären Organisationen positive Formen gesellschaftlichen Zusammenhalts gefördert werden können. Dabei wird auch untersucht, wie im Sozialkundeunterricht ein Verständnis demokratischer Urteils- und Konfliktlösungsformen angebahnt und nachhaltig trainiert werden kann.
Forschungsprojekte
Alle Forschungsprojekte des Hallenser Standorts finden Sie hier.