Am Standort Halle untersuchen wir, was gesellschaftlichen Zusammenhalt unter demokratischen Bedingungen stärkt oder schwächt. Wir erforschen dabei u.a. kreatives Handeln und Prozesse der Selbstorganisation von Bürger:innen angesichts von Krisen und Veränderungen mit vielfältigen Methoden der empirischen Sozialforschung.
Trägerinstitution
Am FGZ-Standort Halle arbeiten wir mit verschiedenen Forschungsinstituten und wissenschaftlichen Disziplinen zusammen. Neben unserer Trägerinstitution, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, sind das Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) beteiligt. Die Forschenden des FGZ Halle kommen aus der Soziologie und Politikwissenschaften sowie der Erziehungs-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaft.
Beitrag zum Oberthema Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Im FGZ Halle betrachten wir die Rahmenbedingungen gesellschaftlichen Zusammenhalts und untersuchen, wie dadurch die Handlungen von Bürger:innen beeinflusst werden und wie diese wiederum auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt einwirken. Konkret untersuchen wir verschiedene Organisationsformen gesellschaftlichen Zusammenhalt, wie etwa Initiativen und Gruppen, genossenschaftliche Selbstorganisationen sowie lokale Vereine und überregional tätige Verbände. Vor diesem Hintergrund kristallisieren sich zwei Forschungslinien im FGZ Halle heraus:
Zusammenhalt in Zeiten der sozial-ökologischen TransformationDiese Forschungslinie beleuchtet sozial-räumliche Bedingungen, unter denen gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht, gefährdet ist oder erodiert. Ein zentraler Bezugspunkt ist dabei die Klimakrise und die Energiewende (Braunkohleausstieg, Verbrauch und Verteilung von Naturressourcen) sowie die gesellschaftliche und sozialpolitische Umsetzung (soziale und generationale Verteilung von Lasten und Chancen).
Handlungen, die Zusammenhalt erzeugenIn dieser Forschungslinie werden – angesichts von Klimakrise und sozial-ökologischer Transformation – konkrete Handlungspraktiken und vor allem Selbstorganisationsprozesse von Bürger:innen im Hinblick auf ihren möglichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt untersucht.
RegionalpanelIm Zusammenhang aber auch darüberhinausgehend ist das FGZ Halle maßgeblich am Regionalpanel des FGZ beteiligt. Das FGZ Halle koordiniert in Zusammenarbeit mit drei weiteren FGZ-Standorten seit 2021 fortlaufend eine Bürger:innenbefragung in insgesamt zwölf Untersuchungsregionen in vier Bundesländern. Dieses Regionalpanel erfasst u.a. regionale Variationen und Facetten gesellschaftlichen Zusammenhalts und leistet damit einen erheblichen Beitrag zur zentralen Dateninfrastruktur des FGZ, seiner Themenfelder und deren Arbeitspaketen. Es ist damit Datenbasis für viele Arbeitspakete des FGZ.
Wissenstransfer
Wissenstransfer als fortlaufender und wechselseitiger Austausch von Wissen zwischen Forscher:innen und Praxisexpert:innen ist fester Bestandteil der Arbeit des FGZ Halle. Wissenstransfer folgt den Prinzipien „öffentlicher Wissenschaften“: Praxisexpert:innen sind an Erhebungen, Auswertung sowie der Diskussion und Präsentation von Befunden beteiligt. Zugleich werden die Praxisexpert;innen in ihrer Arbeit von Seiten der Forscher:innen beraten und unterstützt. Im Idealfall trägt Wissenstransfer dazu bei, dass Fragen und Probleme des gesellschaftlichen Zusammenhalts gemeinsam von Praxisexpert:innen und Forscher:innen entdeckt und bearbeitet werden. Folgende Aktivitäten verdeutlichen den Wissenstransfer im FGZ Halle:
- Mit dem Handbuch „Kreative Kohle“ werden mit Bürger:innen in der Lausitz, d. h. sowohl Beschäftigten als auch Unternehmensvertreter:innen der Braunkohleindustrie, innovative Ansätze für die Bewältigung der sozial-ökologischen Transformation entwickelt und öffentlich zugänglich gemacht.
- Die Selbstorganisationsprozesse von Bürger:innen unterschiedlicher sozialer Schichten und Generationen werden, etwa in Form von Genossenschaften sowie Initiativen und Gruppen engagierter Jugendlicher, unter deren maßgeblicher Mitwirkung untersucht. Die Beteiligten werden von den Forscher:innen „auf Augenhöhe“ beraten.
- Im Planspiel „Dorfgründung“, üben Schüler:innen in Deutschland und Frankreich, wie sie in einem – ausgedachten – Dorf miteinander leben, arbeiten und politisch entscheiden würden.
Aktuelles
„Nicht nur eigene Verpflichtungen erfüllen, sondern auch andere Mitgliedstaaten unterstützen“
Regionalsoziologische Einblicke: Eigentum verpflichtet? Die Anerkennung des menschengemachten Klimawandels und Wohneigentum
„Gesellschaftsdienst“ und Wehrpflicht
Infrastrukturgenossenschaften: Versorgung im ländlichen Raum gemeinschaftlich organisieren
„Stadtbild“-Diskussion: Ökonom kritisiert Merz-Äußerungen zur Migration scharf
Datengrundlage: Dateninfrastrukturen am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Online-Anhang zum zweiten Zusammenhaltsbericht des FGZ
Abschiebungen nach Syrien Merz sieht „keine Gründe mehr für Asyl in Deutschland“
Team
Prof. Dr. Oliver Arránz Becker

Dr. Enrica Audano
Dr. Holger Backhaus-Maul

Yasmine Bakr
Jörg Dinkelaker

Tom Philippe Göhring
Prof. Dr. Cathleen Grunert

Dr. Jakob Hartl
Lina Hehl
Nils Torben Hollandt
Prof. Dr. Everhard Holtmann
David Jahr
Prof. Dr. Winfried Kluth


















