
Am FGZ Göttingen untersuchen wir die Praxis des Zusammenhalts in der Arbeitswelt, in der Lebensführung unterschiedlicher sozialer Milieus und durch öffentliche Güter. Wir arbeiten an zwei Langzeitstudien mit, stärken die Datenbasis des FGZ und bringen Wissen auf innovativen Wegen in die Praxis.
Trägerinstitution
Wir sind als FGZ Göttingen am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) angesiedelt. Das SOFI ist eine gemeinnützige, universitätsnahe Forschungseinrichtung. Die Institutsarbeit orientiert sich am Prinzip einer anwendungsorientierten Grundlagenforschung, die sich zentralen Themen der Zeit widmet. Gegenwärtig rücken die Auswirkungen der sozial-ökologischen Transformation und Fragen der Entwicklung von Stadt und Land verstärkt in den Fokus. Das SOFI ist in zahlreichen interdisziplinären Verbünden federführend aktiv.
Beitrag zum Oberthema Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Der FGZ-Standort Göttingen nimmt die Arbeitswelt und die Leistungen des öffentlichen Sektors in den Blick. Wir treffen hier auf tiefgreifende Veränderungen. Ob Digitalisierung, Klimawandel, die Neuordnung öffentlicher Dienste oder die Zunahme sozialer und lokaler Ungleichheiten – all diese Herausforderungen verlangen neue Antworten. Zusammenhalt spielt dabei eine entscheidende Rolle. Er bildet die Grundlage, um Veränderungen demokratisch und solidarisch zu gestalten. Gleichzeitig wird er durch aktuelle Transformationen und Krisen auf die Probe gestellt. Wir analysieren, welche Kräfte den Zusammenhalt schwächen oder stärken und wie sich neue Formen von Zusammenhalt entwickeln können. Dabei setzen wir den Fokus auf spezifische Arbeits- und Lebenswelten. Dazu gehören Betriebe, Familien, Haushalte, Nachbarschaften und Kommunen.
In der Forschung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen wir drei Schwerpunkte:
- Bereitstellung und Nutzung öffentlicher Güter, wie Bildungseinrichtungen, Gesundheitsdienste oder Infrastrukturen: Hier befassen wir uns vor allem mit Fragen der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse. Wir untersuchen die Verantwortung für Soziale Orte und die Gewährleistung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen. Dazu beteiligen wir uns an einer Längsschnittstudie, die den Zusammenhalt auf lokaler Ebene untersucht.
- Rolle der Arbeitswelt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: Dabei betrachten wir verschiedene Aspekte: den digitalen Wandel der Arbeit, die Bedeutung von Mitbestimmung und Tarifpolitik sowie den Einfluss von Arbeitserfahrungen auf Einstellungen und Lebensweisen.
- Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenhalt in verschiedenen sozialen Milieus: Im „Qualitativen Panel“ des FGZ analysieren wir, wie sich soziale Milieus in Praktiken der Lebensführung niederschlagen. Die Längsschnittuntersuchung ermöglicht es, Veränderungen im Zeitverlauf zu beobachten. Uns interessiert, wie Arbeits- und Lebenserfahrungen, aber auch soziale, politische und wirtschaftliche Entwicklungen Haltungen und Praktiken der Befragten verändern.
Mit unseren Fragestellungen organisieren und gestalten wir die FGZ-Themenfelder „Politik des demokratischen Zusammenhalts“, „Sozioökonomische Status- und Verteilungsordnungen“ sowie „Infrastrukturen und öffentliche Güter“, maßgeblich mit.
Wissenstransfer
Wir bringen unsere Forschung innovativ in die Gesellschaft ein. Dabei schaffen wir Räume für Austausch und Diskussion. Von Beginn an arbeiten wir eng mit Betrieben, Behörden, Kommunen und Verbänden zusammen. Gemeinsam entwickeln wir Formate, die gesellschaftliche Herausforderungen sichtbar machen und Lösungen fördern. Unsere etablierte Veranstaltungsreihe, die „Göttinger Gespräche zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“, wird in Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort fortgeführt und durch neue Transferformate erweitert und gestärkt. Wir verknüpfen Wissenschaft mit lokalen und sozialen Kontexten, besuchen Soziale Orte und bringen Menschen unterschiedlicher Hintergründe miteinander ins Gespräch. Ob durch Bürgerdialoge, interaktive Workshops oder szenische Lesungen im Theater – unsere Formate schaffen lebendige Plattformen. Sie verbinden Forschung und Gesellschaft miteinander.
Aktuelles
Soziologe Vogel begrüßt politisches Engagement von Unternehmen

Verwaltung und Polizei: Wie menschlich dürfen Amtsträger sein?
„Die Leute tun sich ja zusammen auf dem Willi“: Welche Begegnungsorte braucht Göttingen?
Datengrundlage: Dateninfrastrukturen am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt










