Varianzen des ‚Zusammenhalts’. Historische und vergleichende Perspektiven auf (globale) Konzepte, Institutionen und Praktiken
Der Workshop diskutiert die geplanten Beiträge des Cluster 3 Bandes zur Publikation in der zentralen FGZ Schriftenreihe. Der Band zielt darauf, durch empirische Fallstudien und ihre global, transnational, regional und historisch vergleichende Diskussion die Vielfalt und Varianz von Konzeptionen und Praktiken des ‚Zusammenhalts‘ sichtbar zu machen – und damit die Kontextabhängigkeit und geschichtliche Einbettung von Zusammenhaltsverständnissen offen zu legen. Die Konzeption des Bandes trägt dem übergreifenden analytischen Ziel der Forschungsarbeiten in Cluster 3 Rechnung: die gegenwärtigen Konjunkturen in der Verwendung des Begriffs in ihrer Kontingenz zu begreifen und ihre unreflektierte Universalisierung in liberal-demokratischen Gesellschaften ebenso zu hinterfragen, wie ihren vorschnellen ‚Export‘ als wissenschaftliche oder politische Konzepte zur Ordnung aller möglichen Gesellschaften in der Welt. Der Band will also nicht zuletzt dazu beitragen, in der Zusammenhaltsforschung die Fallstricke des Eurozentrismus zu umgehen. Mit Bezug auf die Gesamtfragestellung des FGZ leistet der Band damit eine empirisch-analytische Kontextualisierung von Annahmen über den ‚gesellschaftlichen Zusammenhalt‘ in der (deutschen) Gegenwart.
Mittwoch, 2. Februar 2023
17:00 – 19:00 Uhr
Begrüßung
Varianzen des ›Zusammenhalts‹: Thesen zur Einleitung
Matthias Middell
Allgemeine Diskussion
Diskurse, Institutionen und Praktiken zu gesellschaftlichem Zusammenhalt im südlichen Afrika
Constanze Blum
Kommentar: Therese Mager, Matthias Middell
›From the Masses, to the Masses‹: State Populism in Contemporary China
Man Zhang
Kommentar: Constanze Blum
Freitag, 3. Februar 2023
08:30 – 10:15 Uhr
Regional ungleiche Wahrnehmungen gesellschaftlichen Zusammenhalts mit Blick auf die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse? Eine Untersuchung in Ost- und Westdeutschland
Astrid Lorenz, Luisa Pischtschan, Katharina Kolb, Mario Hesse, Thomas Lenk
Kommentar: Sonja Ganguin, Johannes Gemkow
Antimuslimische Einstellungen als zentrale Ressource des Rechtspopulismus und Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland und Europa
Alexander Yendell, Gert Pickel
Kommentar: Henriette Rodemerk
›Fürsorge, Nachbarschaftshilfe, Stalking – eine Interpretationssache?‹ Zusammenhalt und Antifeminismus im Erzgebirge
Henriette Rodemerk, Oliver Decker, Tabea Falk
Kommentar: Alexander Yendell, Gert Pickel
10:35 – 11:45 Uhr
Gesellschaftlicher Zusammenhalt und rassifizierte Differenzmarkierungen in Institutionen der Einwanderungsgesellschaft
Hanna Grauert, Christian Meier zu Verl, Christian Meyer, Tekin Yasar
Kommentar: Barbara Lüthi
Historisch-semantische Annährungen an den Begriff Integration und seine Funktion in Migrationsdiskursen: Von nationalstaatlichen zu transnationalen Perspektiven
Barbara Lüthi, Maren Möhring, Christiane Reinecke
Kommentar: Hanna Grauert
11:50 – 13:00 Uhr
Rechte Klimaregression als Brückenideologie im Kontext der Klimakrise
Christoph Richter, Noah Marschner, Axel Salheiser, Janine Patz
Kommentar: Paulo Isenberg Lima, Baris Ertugrul
Populismus und Verschwörungsmentalitäten – zur intergenerationalen Varianz und intragenerationalen Differenz
Baris Ertugrul, Ullrich Bauer, Marc Grimm, Paulo Isenberg Lima
Kommentar: Christoph Richter et al.
14:00 – 15:45 Uhr
Vom Zensus zur Zusammenhalts-Studie. Wandlungen der gesellschaftlichen Selbstbeobachtung
Dirk van Laak
Kommentar: Leon Walter
Erinnerungskulturen in der Post-Migrationsgesellschaft. Eine empirische Analyse von Motivationen und Bedingungen der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit unter jungen Erwachsenen in Deutschland
Leon Walter, Jonas Rees
Kommentar: Dirk van Laak
Strukturwandel der Öffentlichkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Johannes Gemkow, Sonja Ganguin
Kommentar: Astrid Lorenz et al.
16:00 – 17:30 Uhr
Genealogy and Adoption of a Concept: La Cohésion Sociale in France
Therese Mager, Matthias Middell
Kommentar: Paolo Zucconi
In the Shadow of Russia: East Central Europe between populism, history and national identities
Paolo Zucconi
Kommentar: Man Zhang