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ZRex: neue Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung erschienen

Anlässlich der Veröffentlichung der ersten Ausgabe blickten drei Forschergenerationen am 28.06.2021 im Rahmen einer Veranstaltung auf die Geschichte der Rechtsextremismusforschung in Deutschland: Ursula Birsl von der Universität Marburg, Gudrun Hentges von der Universität zu Köln, Hans-Gerd Jaschke von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Matthias Quent vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena und Lars Rensmann von der University of Groningen. Alle waren sich darin einig, dass die Förderung der Rechtsextremismusforschung stark konjunkturabhängig ist und konstatierten einen Mangel: Die kritische Rechtsextremismusforschung in Deutschland sei bisher kaum institutionalisiert. Mit der neuen Zeitschrift ZRex soll sich das ändern.

Notwendig seien darüber hinaus ein Demokratiefördergesetz, verstärkte und verstetigte Rechtsextremismusforschung und Demokratieförderung sowie mehr politische und außerschulische politische Bildung. Aufgrund der Digitalisierung des Rechtsextremismus brauche es zudem ein Datenzentrum, das in der Lage ist, mit neuesten Technologien Schritt zu halten. Die Veranstaltung verfolgten etwa 150 Personen live via Zoom und YouTube-Livestream.

ZRex ist das erste Periodikum für kritische Rechtsextremismusforschung in Deutschland. Ziel ist es, der wissenschaftlichen Forschung zur illiberalen, populistischen bzw. extremen Rechten eine gemeinsame Plattform zu geben. Die zahlreichen Dimensionen von Rechtsextremismus sollen auf lokaler, nationaler, transnationaler und globaler Ebene aus interdisziplinärer Perspektive in den Blick genommen und die wissenschaftlichen Debatten in diesem Forschungsfeld vorangetrieben werden.

In der ersten Ausgabe analysiert Lars Rensmann analysiert in seinem Beitrag „Im Schatten des Trumpismus: Autoritärer Populismus in der Regierung und die Neuformierung der radikalen Rechten in den USA“ die Entwicklung der radikalen Rechten in den USA im Kontext der Präsidentschaft von Donald Trump. Susanne Rippl & Christian Seipel widmen sich in ihrem Beitrag „Ostdeutsche zwischen Protest und autoritären Reaktionen: das Beispiel Sachsen“ der Frage, was die Motive der „besorgten Bürger*innen“, die sich in den neuen rechtspopulistischen Bewegungen sammeln, tatsächlich sind. Elena Mayer schaut in ihrem Beitrag „Analyse von Rechtsextremismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ in einer Längsschnittanalyse auf die Entwicklung von Ereignissen, die aus Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) und Rechtsextremismus heraus motiviert sind. Tanjev Schultz, Marc Ziegele, Nikolaus Jackob, Ilka Jakobs, Oliver Quiring & Christian Schemer untersuchen in ihrem Beitrag „Verschwörungsglaube, Medienzynismus und Militanz“ medienbezogene Einstellungen und das Ausmaß des Verschwörungsglaubens von Menschen mit AfD-Wahlpräferenz. Dorothee Beck diskutiert in ihrem Beitrag „Diskursive Brückenschläge: Medien, Maskulismus, Rechtsextremismus“, in welcher Hinsicht Print- und Online-Nachrichtenmedien mit Männlichkeitsthemen konservative und liberale Positionen einerseits und rechtsextreme Positionen andererseits diskursiv verschränken. Wolfgang Frindte präsentiert in „‚Mehr Demokratie wagen‘: Rechtsextreme Einstellungen von deutschen Jugendlichen und das Potenzial von demokratischer Praxis in Elternhaus und Schule“ Befunde zum Einfluss von soziodemografischen und psychologischen Merkmalen auf rechtsextreme Einstellungen und zu den Möglichkeiten von Familie und Schule, rechtsextreme Einstellungen zu reduzieren. Im Zentrum von Jannis Eickers Beitrag „Erklärungsansätze für Rechtsextremismus und ihre Systematisierung“ steht eine Untersuchung zum Stand der Theoriebildung in der Rechtsextremismusforschung. Robert Philippsberg geht in seinem Beitrag „Rechtsterroristische Gruppen in Deutschland nach dem NSU“ der Frage nach, welche charakteristischen Merkmale rechtsterroristische Gruppen nach dem NSU in Deutschland zwischen 2011 und 2020 aufweisen.

Die Zeitschrift wird im Rahmen der Finanzierung des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Die Einzelbeiträge stehen seit 28. Juni 2021 online im Open Access zur Verfügung. Print-Ausgaben, Gesamt-PDFs sowie Abonnements der Zeitschrift können im Onlineshop des Verlags erworben werden.

Cover der ersten Ausgabe
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