»… ich erlebe den Begriff zu sehr top-down gedacht« – Zusammenhalt als eine schwierige Annäherung
Abstract
Der Beitrag erörtert zunächst die ideologischen Funktionen des Zusammenhalt- Diskurses in der heutigen Arbeitswelt. Die Anrufungen von Zusammenhalt stehen hier in der Tradition arbeitsbezogener Gemeinschaftsdiskurse, haben in der Regel einen Top-down-Charakter und sollen sich vertiefende Ungleichheiten und das durch Rationalisierungsmaßnahmen beförderte Verschwinden von Sozialität in der Arbeit überspielen. Gleichzeitig ist ein Zusammenhalt »von unten«, als notwendige Fähigkeit zur kooperativen Arbeitsbewältigung und organisationales Arbeitsvermögen, aber auch als Anspruch der Beschäftigten (etwa bei »Crowdwork«), nach wie vor vorhanden, wie nicht zuletzt die Erfahrungen der Corona-Krise gezeigt haben. Diskutiert wird außerdem das sich womöglich wandelnde Verhältnis von Zusammenhalt und Arbeit angesichts des Einsatzes neuer Technologien, insbesondere von künstlicher Intelligenz. Abschließend werden Überlegungen zu den Perspektiven und Grenzen einer »zusammehaltssensiblen« Arbeitsforschung angestellt.
Quellen
Pfeiffer, Sabine. 2024. »… ich erlebe den Begriff zu sehr top-down gedacht« – Zusammenhalt als eine schwierige Annäherung. In: Arbeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Konzepte, Themen, Analysen, hg. von Berthold Vogel und Harald Wolf, 319–333. Gesellschaftlicher Zusammenhalt 8. Frankfurt: Campus, 19.06.2024. url: https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/soziologie/arbeit_und_gesellschaftlicher_zusammenhalt-18001.html.