Zusammen-Arbeit = Zusammenhalt? Kooperationsverständnisse und kooperatives Arbeitshandeln in unterschiedlichen Lebensbereichen
Abstract
Der Beitrag untersucht kooperatives Arbeitshandeln in unterschiedlichen Lebenszusammenhängen als zentrale Dimension von Sozialintegration. Im Zentrum der qualitativ-rekonstruktiven Analyse steht sowohl die Frage, wie Menschen in unterschiedlichen Arbeitsarrangements bei der Erwerbs-, Sorge- und ehrenamtlichen Arbeit kooperieren, als auch die Frage, welche Bedeutungen unterschiedliche Kooperationsverständnisse für gesellschaftlichen Zusammenhalt haben. Die Datengrundlage bildet das FGZ Quali Panel mit 91 biografisch-narrativen Interviews, die im Rahmen eines heterogenen Samplings unterschiedlicher beruflich-sozialer Statusgruppen geführt wurden. Anhand von vier kontrastiven Fällen werden Homologien zwischen hierarchischen und heterarchischen sowie formalen und informellen Arbeitsarrangements und entsprechenden Kooperationsverständnissen aufgezeigt und die Übertragung auf andere Lebensbereiche kritisch reflektiert. Es wird verdeutlicht, inwiefern antagonistische und empathische Kooperationsformen einerseits soziale Bindungen erzeugen oder stützen, beziehungsweise andererseits Konflikte hervorrufen. Der Beitrag schließt mit dem Plädoyer, Kooperation sowohl in der Zusammenhaltsforschung als auch in der arbeitssoziologischen Forschung vor dem Hintergrund wachsender sozialer Ungleichheiten innerhalb und außerhalb organisationaler Kontexte (wieder) stärker in den Fokus zu rücken.
Quellen
Hense, Andrea und Andreas David Schmidt. 2024. Zusammen-Arbeit = Zusammenhalt? Kooperationsverständnisse und kooperatives Arbeitshandeln in unterschiedlichen Lebensbereichen. In: Arbeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Konzepte, Themen, Analysen, hg. von Berthold Vogel und Harald Wolf, 167–197. Gesellschaftlicher Zusammenhalt 8. Frankfurt: Campus, 19.06.2024. url: https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/soziologie/arbeit_und_gesellschaftlicher_zusammenhalt-18001.html.