Der Kitt der Gesellschaft: Was schafft gesellschaftlichen Zusammenhalt und wie kann man ihn untersuchen?
Gesprächsrunde
Gesellschaftlicher Zusammenhalt gilt zurzeit weithin als gefährdet und wird vielfach mit Krise, Konflikt und Auseinandersetzungen in Verbindung gebracht. Der Begriff selbst ist normativ hoch bedeutungsvoll und politisch zugleich deutungsoffen, ist aber theoretisch-konzeptionell und empirisch für die Wissenschaft schwer fassbar. Was stützt oder schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort? Forschende des FGZ haben sich im sogenannten Regionalpanel in unterschiedlichen Bundesländern mit dieser Frage beschäftigt und die Ergebnisse in einem soeben erschienenen Sammelband veröffentlicht. Dieser hebt die Relevanz von Nachbarschaften, lokalbezogenem Medienkonsum oder der Erinnerung an vergangene kollektive Ereignisse (wie bspw. einem Jahrhunderthochwasser) am Wohnort für Zusammenhalt hervor. Aber auch die Bezahlbarkeit von Wohnraum oder das Wahlverhalten spielen eine Rolle für den lokalen Zusammenhalt. Angelina Göb (FGZ Hannover) stellt ausgewählte Befunde aus dem Band „Sozialer Zusammenhalt vor Ort“ vor. Aber wie erforscht man überhaupt konkret den gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen Bürger:innen, und wie kommt man gemeinsam mit Expert:innen aus der Praxis – wie etwa Gewerkschaften oder Sozialverbänden – zu nützlichen und wissenschaftlich verlässlichen Ergebnissen? Diesen Fragen gingen die Herausgeber:innen eines weiteren soeben erschienen FGZ-Sammelbands nach und haben sich auf eine ertragreiche Suche begeben, von der Holger Backhaus-Maul (FGZ Halle) schlaglichtartig berichtet. Moderation: Sarah Lempp
Eine Veranstaltung im Rahmen des Forum UNIBUND.
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