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Themenfeld B: Sozioökonomische Status- und Verteilungsordnungen
Fragen des Zusammenhalts sind eng mit den Ungleichheiten in einer Gesellschaft verknüpft. Besonders das Auseinanderdriften sozialer Gruppen in Bezug auf Ressourcen, Status, Werte und Netzwerke beeinflusst die Debatte über soziale Spaltungen. Diese Entwicklungen wirken sich auf den Zusammenhalt aus. Gleichzeitig fordern neue Gleichheitsansprüche etablierte Ungleichheitsstrukturen heraus, etwa in Bezug auf Geschlecht, Region oder ethnische Zugehörigkeit. Dadurch entstehen Spannungen zwischen Ungleichheiten und sozialem Zusammenhalt.
Das Themenfeld B erforscht unter der Leitfrage „Wie viel Ungleichheit verträgt ein demokratischer Zusammenhalt?“ wie Ungleichheiten den Zusammenhalt gefährden. Gleichzeitig wird untersucht, wie bestimmte Formen des Zusammenhalts selbst Ungleichheiten verstärken oder rechtfertigen. Ein besonderer Fokus liegt auf den Bedingungen, die Zusammenhalt zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen ermöglichen. Ebenso werden Ausschlussprozesse und Verteilungskonflikte durch sozioökonomische, ökologische und kulturelle Transformationen oder Krisen analysiert.
Was fördert Zusammenhalt zwischen Personen und Gruppen ungleicher Statuspositionen?
Wir untersuchen die Möglichkeiten und Grenzen einer Vereinbarkeit von Zusammenhalt und Ungleichheit. Dabei geht es um die Frage, ob Gesellschaften in voneinander getrennte Gruppen zerfallen, die unterschiedliche Vorstellungen von Zusammenhalt haben.
Welche Gruppen fühlen sich in ihren Ansprüchen an Status und Teilhabe verletzt oder bedroht?
Spannungen zwischen Anspruch und Wirklichkeit werden analysiert. Diese Spannungen werden je nach Position der Gruppen unterschiedlich erlebt und bearbeitet.
Ist Zusammenhalt in bestimmten Statusgruppen nur auf Kosten anderer Gruppen möglich?
Wir erforschen, ob Menschen negative Folgen ihres Handelns auf den Zusammenhalt reflektieren oder ignorieren.
Wie entstehen neue Formen zusammenhaltsrelevanter Praktiken, und welche Rolle spielen soziale Ungleichheiten dabei?
Wir untersuchen, wie neue Konzepte des Zusammenhalts entstehen und wie diese mit Ungleichheiten umgehen.
Themenfeldkoordinatorin: Dr. Natalie Grimm |