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Konferenz: Die Praxis des Zusammenhalts – Verteilungskonflikte, Fliehkräfte und neue Bindungen

Tagung

Startraum Göttingen, Friedrichstraße 3-4, Göttingen
Göttingen
Das FGZ-Teilinstitut Göttingen präsentiert und diskutiert Ergebnisse der ersten Förderphase

Das FGZ-Teilinstitut Göttingen lädt zur Konferenz „Die Praxis des Zusammenhalts – Verteilungskonflikte, Fliehkräfte und neue Bindungen“, die vom 25. bis 26. Januar 2024 in Göttingen stattfinden wird, ein. Ergebnisse der ersten Förderphase werden präsentiert und im Austausch mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik diskutiert. Hierzu fragen wir in Bezug auf Öffentliche Güter, Erwerbsarbeit und soziale Ungleichheiten nach der Herstellung und der Qualität des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Im Fokus stehen dabei Auswirkungen materieller Verteilungskonflikte, aktueller Fliehkräfte sowie neuer sozialer Bindungen.

Programm

Donnerstag, 25. Januar 2024

Panel 1: Verantwortung tragen für Zusammenhalt
Zusammenhalt ist Praxis und das Ergebnis gemeinsamen Handelns. Wer über Zusammenhalt forscht, nimmt handelnde Personen in den Blick. Doch wie stellt sich diese Praxis im gesellschaftlichen Alltag dar und her? Wer steht verantwortlich für diese Praxis ein? Diese Frage beschäftigt uns in der Nachwuchsgruppe am FGZ-Standort Göttingen. In drei Dissertationen und einem FGZ-Innovationsprojekt forschen wir zu dieser Verbindung von Verantwortung und Zusammenhalt. Dabei kommen Fallstudien aus dem Gesundheitswesen und branchenübergreifende Erhebungen zu den arbeitsbezogenen Folgen der Pandemie ebenso zur Sprache wie Forschungen zu lokal Verantwortlichen, die sich für den Zusammenhalt in ihrem Dorf engagieren. Mit Blick auf Betrieb und Arbeit wird zudem die Rolle der Betriebsrät:innen angesprochen. Andreas David Schmidt (FGZ Göttingen): Arbeitsbewusstsein im Gesundheitswesen: Empirische Schlaglichter aus der Pflege Maike Reinhold (FGZ Göttingen): Zusammenhalt als lokale Herausforderung. Verantwortungen im Dorf

Panel 2: Zusammenhalt in der Arbeitswelt. Über Flieh- und Bindekräfte im Zeichen von Digitalisierung und Transformation
Erwerbsarbeit, vor allem wenn sie beruflich gefasst und betriebsförmig organisiert ist, gilt als ein zentraler Integrationsmechanismus kapitalistischer Gesellschaften. Teilhabe an Erwerbsarbeit entscheidet maßgeblich über sozialen Status und soziale Anerkennung, über gesellschaftlichen Ein- oder Ausschluss. Sie verlangt kooperatives Arbeitshandeln, ermöglicht kollegiale Beziehungen und schafft betriebliche Sozialräume. Die gegenwärtigen Transformationsdynamiken lassen starke Auswirkungen auf die Integrationsfähigkeit von Erwerbsarbeit erwarten. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Panel mit der Frage, wie sich der soziale Zusammenhalt im Arbeitsleben im gegenwärtigen Wandel betrieblicher Arbeit verändert.
Dr. Knut Tullius (SOFI Göttingen): Transformationserfahrungen von Erwerbstätigen
und die Frage betrieblicher Sozialintegration
Dr. Stefan Rüb (FGZ Göttingen): Zusammenhalt unter Bedingungen von Homeoffice
und virtueller Projektarbeit
Prof. Dr. Sarah Nies (Georg-August Universität Göttingen): Kommentar aus
fachwissenschaftlicher Sicht
Dr. Melanie Frerichs (DGB Bundesvorstand): Kommentar aus gewerkschaftlicher Sicht


Abendveranstaltung „ZUSAMMENHALT IST...KLASSE?!”
Leben wir heute wieder oder immer noch in einer Klassengesellschaft, die unüberwindbare soziale Grenzen markiert? Besteht die Gefahr, dass unsere Gesellschaft sich entlang alter oder neuer Klassengrenzen immer weiter auseinanderentwickelt, so dass Zusammenhalt unmöglich erscheint? Oder benötigen wir vielleicht sogar ein gewisses (politisches) Klassenbewusstsein, das Empathie, Solidarität und Handlungsfähigkeit fördert? Auf dem Podium werden diese Aspekte rund um Klassenfragen und soziale Ungleichheiten aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Daniela Dröscher erinnert sich in ihrem Buch „Zeige Deine Klasse“ an die Geschichte ihrer sozialen Herkunft als durch Grenzen geprägte Klassenerfahrung. Dabei geht es um Privilegien, sozialen Aufstieg und Selbstbewusstsein. Susanne Uhl blickt aus gewerkschaftlicher Sicht auf Klassengegensätze in der Arbeitswelt und Natalie Grimm macht in ihrer Forschung neue kulturelle, wie ökonomische Statuskämpfe in der Gesellschaft sichtbar.
Daniela Dröscher (Schriftstellerin)
Dr. Natalie Grimm (Stellv. Sprecherin FGZ Göttingen)
Dr. Susanne Uhl (Leiterin NGG Hauptstadtbüro)
Moderation: Rebecca Schmidt (Administrative Geschäftsführerin FGZ)


Freitag, 26. Januar 2024

Panel 3: Zusammenhaltskollisionen? Gesellschaftliche Konflikte durch heterogene Zusammenhaltsvorstellungen
Was unter gesellschaftlichem Zusammenhalt zu verstehen ist, ist nicht nur theoretisch umstritten, sondern auch in der praktischen Logik unterschiedlicher Gesellschaftsmitglieder verschieden. Es existieren ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, wer mit wem zusammenhält und auf welche Weise sich dies vollzieht. Gerade in Zeiten multipler Krisen kann dies zu gesellschaftlichen Konflikten, aber auch zu unerwarteten Bündnissen zwischen unterschiedlichen Sozialgruppen führen. Dabei prägen biografische, arbeitsbezogene, familiäre und institutionelle Erfahrungen die unterschiedlichen Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenhalt und damit einhergehende Praktiken der Gesellschaftsmitglieder. In diesem Panel werden Ergebnisse der ersten und zweiten Befragungswelle der umfangreichen qualitativen FGZ-Panelstudie „Milieuspezifische Praktiken der Gefährdung und Wahrung gesellschaftlichen Zusammenhalts“ vorgestellt und mit Expert:innen diskutiert.
Dr. Andrea Hense (FGZ Göttingen) und Dr. Arne Koevel (FGZ Bremen)
Prof. Dr. Mona Motakef (Technische Universität Dortmund)
Prof. Dr. Sighard Neckel (Universität Hamburg)

Podiumsdiskussion: Aktuelle und zukünftige Herausforderungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – Verteilungskonflikte, Fliehkräfte und neue Bindungen
Welche sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Entwicklungen sind es, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt besonders herausfordern? Welche Konflikte sind damit verbunden und welche Aufgabe kommt der wissenschaftlichen Forschung in diesem Zusammenhang zu? Diese Fragen werden aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven auf dem Abschlusspodium diskutiert. Aus Sicht der Soziologie und des Göttinger Standorts im FGZ sprechen Dr. Natalie Grimm und Prof. Dr. Berthold Vogel, die politikwissenschaftliche Perspektive vertritt Prof. Dr. Eva Ruffing (FGZ Hannover) und Prof. Dr. Dietmar Süß (Universität Augsburg) schaut aus historischem Blickwinkel auf die aktuellen Fragen nach Stabilität und Erosion des sozialen Zusammenhalts.
Dr. Natalie Grimm (Stellv. Sprecherin FGZ Göttingen)
Prof. Dr. Eva Ruffing (Stellv. Sprecherin FGZ Hannover)
Prof. Dr. Dietmar Süß (Universität Augsburg)
Prof. Dr. Berthold Vogel (Sprecher FGZ Göttingen)

Um die Zahl der Teilnehmenden abschätzen zu können, wird um eine frühzeitige Anmeldung, spätestens bis zum 15. Januar 2024, gebeten. Das Anmeldeformular ist an folgende Adresse zu senden: fgz-goettingen@sofi.uni-goettingen.de

Veranstaltungsort

Die Konferenz wird ebenso wie die Abendveranstaltung im Startraum Göttingen stattfinden (Friedrichstraße 3-4, 37073 Göttingen) und ist vom Bahnhof aus in 15 Minuten zu Fuß zu erreichen.

Übernachtung

Im Hotel Stadt Hannover, 10 Minuten vom Veranstaltungsort entfernt, ist ein Abrufkontingent eingerichtet, aus dem unter dem Stichwort „FGZ 2024“ spätestens bis zum 27.12.2023 Zimmer via Mail an info@hotelstadthannover.de abgerufen werden können. Für Rückfragen ist das Hotel Stadt Hannover telefonisch unter der Nummer 0551/547960 erreichbar. Empfehlen können wir außerdem das GHOTEL hotel&living Göttingen und das B&B Hotel Göttingen-City, beide nahe am Bahnhof gelegen.

Referent:innen

Dr. Natalie Grimm
Göttingen

Dr. Natalie Grimm

Natalie Grimm ist seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI), zuvor war sie zehn…
natalie.grimm@sofi.uni-goettingen.de
Dr. Andrea Hense
Göttingen

Dr. Andrea Hense

Andrea Hense ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) und dort Koordinatorin der…
andrea.hense@sofi.uni-goettingen.de
Dr. Stefan Rüb
Göttingen

Dr. Stefan Rüb

Stefan Rüb ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI). Er promovierte an der…
stefan.rueb@sofi.uni-goettingen.de
Prof. Dr.  Eva Ruffing
Hannover

Prof. Dr.  Eva Ruffing

Mein Forschungsprofil umfasst die Untersuchung von Verwaltung(sverfahren) im europäischen Mehrebenensystem,…
eva.ruffing@uni-osnabrueck.de
 Rebecca C. Schmidt
Frankfurt am Main

Rebecca C. Schmidt

Zum 01. Juni 2020 wurde Rebecca Caroline Schmidt durch den Institutsrat zur Administrativen Geschäftsführerin des Forschungsinstituts…
rebecca.schmidt@em.uni-frankfurt.de
 Maike Reinhold
Göttingen

Maike Reinhold

Maike Reinhold (geb. Simmank) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI). Nach dem…
maike.reinhold@sofi.uni-goettingen.de
Prof. Dr. Berthold Vogel
Göttingen

Prof. Dr. Berthold Vogel

Prof. Dr. Berthold Vogel ist geschäftsführender Direktor des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen (SOFI) an der…
berthold.vogel@sofi.uni-goettingen.de
 Arne Koevel
Bremen

Arne Koevel

Arne Koevel studierte Sozialwissenschaften und Geschichte für das gymnasiale Lehramt an der Universität Rostock. Seit 2016 war er als…
koevel@uni-bremen.de
 Sarah Herbst
Göttingen

Sarah Herbst

Sarah Herbst ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI). Zuvor studierte sie…
sarah.herbst@sofi.uni-goettingen.de
Dr. Milena Prekodravac
Göttingen

Dr. Milena Prekodravac

Milena Prekodravac ist seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI). Nach dem…
milena.prekodravac@sofi.uni-goettingen.de
Dr. Knut Tullius
Göttingen

Dr. Knut Tullius

Dr. disc. pol. Knut Tullius ist Senior Researcher am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) und beschäftigt sich als…
knut.tullius@sofi.uni-goettingen.de
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