Milieu und soziale Ungleichheiten
Das Forschungsfeld Milieu und soziale Ungleichheiten widmet sich einer wichtigen Leitfrage des Clusters: Wie fordern Ungleichheitsentwicklungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt heraus?
Projekt FRA_F_05 untersucht, wie ökonomische Ungleichheiten wahrgenommen werden und sich auf Einstellungen zu Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts auswirken. Während ökonomische Ungleichheiten im Verlauf der letzten Jahrzehnte in Deutschland, wie in den meisten Ländern der Welt, zugenommen haben, stehen auf der anderen Seite Ungleichheiten nach Geschlecht (FRA_F_02), Ethnizität oder anderen zugeschriebenen Merkmalen (BIE_F_08) unter einem wachsenden normativen Legitimationsdruck. Damit gehen unterschiedliche Erfahrungen von Status- und Anerkennungsverlusten und -gewinnen einher. Eine Reihe von Projekten geht der komplexen Beziehung zwischen ökonomischen Ungleichheiten, kulturellen Einstellungsmustern und Praktiken populistischer Mobilisierung nach. Im Projekt FRA_F_02 werden milieuspezifische Geschlechterarrangements in diesem Spannungsfeld untersucht, während im Projekt LEI_F_06 verschiedene Einstellungsbereiche auf die vielfach postulierte Konfliktachse zwischen Kommunitarismus vs. Kosmopolitismus hin überprüft werden. Im Hinblick auf das Erstarken von rechtspopulistischen Bewegungen fragen auch die Projekte LEI_F_07 und LEI_F_08 nach der Rolle, die soziale Ungleichheiten, aber auch autoritäre Dispositionen und kulturelle und religiöse Orientierungen dabei spielen.