Zusammenhalt und Polarisierungsdynamiken in sozialen Medien. Querschnittstagung von Themenfeld A, B und D

Soziale Medien stehen im Verdacht, gesellschaftliche Polarisierung zu verstärken. Ihre algorithmengetriebene Aufmerksamkeitsökonomie belohnt Zuspitzung und Empörung statt Verständigung, während fehlende journalistische Kontrolle Desinformation begünstigt. Diese Entwicklungen fordern demokratische Gesellschaften und deren Zusammenhalt heraus. Die Querschnittstagung vereint wissenschaftliche und praktische Perspektiven, um Handlungsspielräume auszuloten und Impulse für zukünftige Forschung und Interventionen zu geben.
In den öffentlichen Debatten um eine mögliche Polarisierung der Gesellschaft richtet sich der Blick schnell auf soziale Medien: Gerade populistische und extremistische Stimmen, die in den publizistischen Medien aus guten Gründen nur wenig Gehör finden, können auf TikTok, YouTube oder X nahezu unreguliert agieren. Vieles deutet darauf hin, dass die kommunikative Architektur und algorithmengetriebene Aufmerksamkeitsökonomie der sozialen Medien nicht den verständigungsorientierten Austausch, sondern die Zuspitzung, Empörung und Grenzverletzung belohnt. Fehlende journalistische Kontrolle sorgt dafür, dass auch Desinformationen und andere Kommunikation mit Täuschungsabsicht in sozialen Medien florieren.
Diese Entwicklungen fordern demokratische Gesellschaften und deren Zusammenhalt heraus, weil sie Grundpfeiler des politischen Diskurses und einer gemeinwohlorientierten Öffentlichkeit angreifen. Demokratische Parteien und Zivilgesellschaft müssen reagieren und Gegenstrategien entwickeln, und die Forschung muss ihren Blick auf die kommunikativen Dynamiken in vernetzten Medienöffentlichkeiten und ihre gesellschaftlichen Konsequenzen richten. Die Querschnittstagung des „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ bringt diese verschiedenen Perspektiven – wissenschaftliches Wissen und die Erfahrungen aus der gesellschaftlichen Praxis – zusammen, um Handlungsspielräume auszuloten und Impulse für zukünftige Forschung und Interventionen zu geben.










