BIE_F_05 Geteilte Erinnerung: Die Rolle von Erinnerungskultur für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Inhalte des Arbeitspakets
Principal Investigators
Bielefeld
Prof. Dr. Jonas Rees
Standortsprecher, Principal Investigator, Mitglied im Institutsrat
jonas.rees@uni-bielefeld.de
Laufzeit, Cluster und Forschungsfelder
Laufzeit:
10 / 2020 – 05 / 2024Cluster und Forschungsfelder:
- Cluster 3: Historische, globale und regionale Varianz des Zusammenhalts
Termine
18:00 - 19:30 Online
Vortrag und Diskussion: „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“
Die Verbrechen des Nationalsozialismus und die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Menschen in der Zeit von 1933 bis 1945 waren das Ergebnis komplexer, gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen. Wissen und Bewusstsein über nationalsozialistische Verbrechen in weiten Teilen der damaligen deutschen Bevölkerung sind geschichtswissenschaftlicher Forschung zufolge nicht zu leugnen. Im Gegenteil waren viele Deutsche direkt oder indirekt in die Verbrechen des Nationalsozialismus involviert, profitierten von der Verfolgung, Enteignung und Ermordung von Jüd:innen und anderen Bevölkerungsgruppen, oder ermöglichten sie durch Duldung, politische Untätigkeit oder Wegsehen. Die Vermittlung der mehrheitsgesellschaftlichen Involviertheit in die Verbrechen des Nationalsozialismus scheint jedoch als besondere Herausforderung für die historisch-politische Bildung. Die Ergebnisse empirischer Studien weisen auf fehlendes oder schwindendes Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus und die gesellschaftliche Einbettung der nationalsozialistischen Verbrechen hin. Vorstellungen von einer deutschen Bevölkerung, die unwissend oder unbeteiligt war, finden sich bis heute, und revisionistische Perspektiven auf die NS-Zeit werden nicht zuletzt von rechtspopulistischen Akteur:innen in Deutschland offensiv propagiert.
Publikationen
Geteilte Erinnerungen: Zur Bedeutung historischer Bezugspunkte für den lokalen Zusammenhalt
Gastbeitrag aus der Wissenschaft
Vorstellung der MEMO-Studien
Das Bewusstsein für die Kontinuitäten nationalsozialistischen Gedankenguts
Unknowing, indifferent, or committed: Relations between age and assessments of the German population’s involvement and inaction during the time of National Socialism
This Ain’t No Place for No Hero: Prevalence and Correlates of Representations of Victims, Helpers, and Perpetrators During the Time of National Socialism in German Families
Junge Menschen als langfristige Risikogruppe der Covid-19-Pandemie: Ein empirischer Blick
FGZ-interne Kooperationspartner:innen
Berlin
Dr. habil. Mathias Berek
Themenfeldkoordinator, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Mitglied im Datenausschuss
mathias.berek@fgz-risc.de