Das FGZ-Teilinstitut am Standort Leipzig zeichnet sich durch seine im FGZ einzigartige disziplinäre Breite aus. Hier forschen insgesamt 28 Wissenschaftler:innen in 14 Forschungsvorhaben im Rahmen des FGZ und stellen sich dabei der Herausforderung, verschiedene Facetten und regionale Varianzen des Phänomens Gesellschaftlicher Zusammenhalt kritisch zu erfassen und miteinander in Beziehung zu setzen.
Gemeinsam mit den FGZ-Standorten Bremen und Frankfurt am Main bildet der Standort Leipzig die Geschäftsstelle des FGZ. Die hier ansässigen zentralen Services umfassen die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Publikationsmanagement, die Koordination des Karriereentwicklungsprogramms und des Fellowprogramms.
Daneben beheimatet der Standort Leipzig die wissenschaftliche Koordination und die Wissenschaftskommunikation der InRa-Studie „Institutionen & Rassismus“. Im Rahmen dieses Verbundprojekts bringen 14 weitere Mitarbeitende in sechs Forschungsvorhaben ihre Expertise in das Leipziger Teilinstitut ein.
Schwerpunkte der Leipziger Forschung im Rahmen des FGZ
Die Leipziger Wissenschaftler:innen nutzen zur Erforschung des globalen Kontextes des Zusammenhalts ein breites Spektrum an historischen, sozial- und kulturwissenschaftlichen Methoden. Global angelegte Vergleichsstudien, Umfragen, Fallstudien für das westliche und östliche Europa, die beiden Amerikas, das subsaharische Afrika und Ost-, Süd- sowie Südostasien eröffnen zudem die Möglichkeit, Entwicklungen in Deutschland in einen breiteren, letztlich globalen Kontext einzuordnen.
Neben diesen globalen Varianzen stehen am Teilinstitut Leipzig Fragen nach populistischen Bewegungen, Agenden und Netzwerken sowie deren gesellschaftliche Auswirkungen im Zentrum unserer Forschung:
- Wie reagierten und reagieren Bewegungen, Parteien, Regimes auf historisch spezifische Konstellationen globaler Verflechtungen und wie stellen sie sich zu einem liberalen Entwurf von Globalisierung und Demokratie?
- Welchen Leitvorstellungen sollen das Gemeinwesen und die Demokratie entsprechen?
- Wie verflechten sich diese Bewegungen, Parteien und Regimes transnational und transregional, bilden Allianzen und lernen voneinander?
- Wie werden Teile dieser populistischen Agenden von anderen politischen Strömungen aufgegriffen und in das eigene Repertoire inkorporiert?
- Welchen Erfolg erzielen solche Agenden in den Bevölkerungen, warum und mit welcher gesellschaftlichen Wirkung?
Damit leistet der Standort Leipzig einen Beitrag zu allen drei Forschungsclustern des FGZ und verbindet die Suche nach der historischen Herausbildung, Veränderung und Durchsetzung von Theorien des gesellschaftlichen Zusammenhalts mit empirischen Untersuchungen zu aktuellen Gefährdungen dieses Zusammenhalts. Diese Zusammenführung ermöglicht eine global-vergleichende Perspektive, die die untersuchten Fallbeispiele nicht isoliert, sondern in ihrer Verflechtung diskutiert.
Dieser Fokus wird vervollständigt durch die Mitwirkung der Leipziger Forschungsgruppe an der zunächst innerhalb Deutschlands regional vergleichenden Datenerhebung zu Indikatoren des gesellschaftlichen Zusammenhalts, am vielgestaltigen Wissenstransfer und der partizipativen Forschung mit Multiplikator:innen. Ziel ist es dabei, Vorschläge zur Neukonstituierung gesellschaftlichen Zusammenhalts unter den Bedingungen einer offenen, sich international vernetzenden und rasch wandelnden Gesellschaft zu formulieren.
Forschungsprojekte
Alle Forschungsprojekte des Standorts Leipzig finden Sie hier.