Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist für mich das Produkt sozialhistorischer Prozesse und Gegebenheiten, die in hohem Maße von spezifischen Konstellationen in Geschichtskultur und Geschichtspolitik geprägt werden. Sozialen Medien kommt in diesem Prägeprozess eine immer größere Bedeutung zu. Sie bieten Partizipations- und Vernetzungsmöglichkeiten, die auch von einer zunehmend transnational agierenden rechtsextremen Bewegung genutzt werden, um revisionistische Geschichtserzählungen verschiedener Epochen zu einem lose verbundenen Narrativ der zivilisatorischen Bedrohung zu verknüpfen. Mich interessiert, wie ein in solcher digitaler Erinnerungsaktivismus von Themen und Ereignissen der osteuropäischen Geschichte gespeist wird und wie er auf die Gesellschaften der Region zurückwirkt.