Wie hängen „Work Logics“, Vorstellungen gesellschaftlichen Zusammenhalts und politische Orientierungen zusammen?
BRE_F_06 – Projekt des FGZ Bremen
Zielsetzung / Fragestellung
Das Projekt widmet sich der bislang in den Forschungen des FGZ nicht systematisch betrachteten Frage, wie bestimmte Personen gewisse Gesellschaftsbilder – also auch Vorstellungen ‚guten‘ gesellschaftlichen Zusammenhalts – und damit zusammenhängende politische Orientierungen ausbilden, die sich nicht zuletzt auch in Parteipräferenzen niederschlagen. Es untersucht, ob, in welchem Maße und mit welchen Ausprägungen die „work logics“ bestimmter Berufe Vorstellungen gesellschaftlichen Zusammenhalts und politische Orientierungen prägen. In Gruppendiskussionen mit Angehörigen von Berufen derselben „work logic“ soll dieser Wirkungszusammenhang hinsichtlich seiner Stärke und Wirkungsrichtungen untersucht werden. Damit ergänzt das Projekt Forschungen, die andere Erklärungsfaktoren wie Bildungszertifikate, Einkommenshöhe oder Lebensstile untersuchen, um einen, wie bisherige quantitative Studien gezeigt haben, vielversprechenden weiteren Faktor. Die qualitative Empirie des Projekts erlaubt es, die Beschaffenheit der Wirkungszusammenhänge von Arbeitserfahrungen, Gesellschaftsbildern und politischen Orientierungen auszubuchstabieren.
Thematischer Bezug zu gesellschaftlichem Zusammenhalt
Im Forschungsprojekt soll ergänzend zu bereits laufenden Forschungen im FGZ ein weiterer plausibler Erklärungsfaktor für die Ausprägung von Zusammenhaltsvorstellungen und politischen Orientierungen eingebracht werden, der von Daniel Oesch vor einigen Jahren in der internationalen Ungleichheitsforschung ins Gespräch gebracht wurde und seitdem von ihm selbst empirisch untersucht sowie auch in einer Reihe von Studien anderer aufgegriffen wurde.
In der Forschungsagenda des FGZ steht hinter dieser Untersuchungsfrage zum einen ein generelles Interesse daran, die Konstitution von sowohl kognitiven als auch normativen und evaluativen Vorstellungen gesellschaftlichen Zusammenhalts besser zu verstehen. Zum anderen geht es spezifischer darum, eventuell zusammenhaltsgefährdende Orientierungen und Parteipräferenzen besser einordnen zu können.