Aspekte der digitalen Erfahrung und des Antisemitismus
Abstract
Antisemitismus aktualisiert und modifiziert seine Erscheinungsformen – dies ist ein wesentlicher Befund der Antisemitismusforschung. Vor diesem Hintergrund wird die gegenwärtige Digitalität in den Blick genommen und der Zusammenhang von digitaler Erfahrung und Antisemitismus thematisiert. Dabei erweist es sich, dass die bildhaft gestützte digitale Kommunikation sowohl Möglichkeiten einer vor allem scheinhaften affektiven Erfahrung und Entgrenzung schafft als auch Entfremdung, Frustration und u. U. Antisemitismus fördert – und dies nicht allein inhaltlich, sondern in der spezifisch digital geprägten Beziehung zwischen Subjekt und Subjekt bzw. Objekt herstellt. Diese kommunikativ-bildhafte Praxis stellt darüber hinaus eine neue Öffentlichkeit her, die gerade nicht deliberativ (Jürgen Habermas), sondern vielmehr in der spezifischen bzw. selbstreferenziellen diskursiven Praxis die demokratische Gesellschaft und deren Zusammenhalt verändert bzw. potenziell gefährdet.
Quellen
Kupferberg, Yael. 2024. Aspekte der digitalen Erfahrung und des Antisemitismus. In: Die Grenzen des Zusammenhalts: Wie Inklusion und Exklusion zusammenhängen, hg. von Axel Salheiser, Maria Alexopoulou, Christian Meier zu Verl und Alexander Yendell, 154–167. 1. Auflage. Gesellschaftlicher Zusammenhalt 4. Frankfurt: Campus, 2024