Antimuslimische Einstellungen als zentrale Ressource des Rechtspopulismus und Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland und Europa
Abstract
Seit 2015 haben wir einen massiven Zuwachs an Erfolgen sogenannter Rechtspopulist:innen. Diese sind maßgeblich auf ihre antipluralistische Ausrichtung und eine Kampagne gegen die Einwanderung von Muslim:innen zurückzuführen. Dabei mobilisieren die Mitglieder der extremen Rechten bestehende Vorurteile und rassistische Einstellungen, um sie in Wählerstimmen umzumünzen. Damit liegt ihnen an Polarisierung, wie sie auch das Verständnis eines homogenisierenden Zusammenhalts gegen den plural angelegten demokratischen Zusammenhalt in Stellung bringen. Globalisierung wird genauso wie Pluralisierung als schädlich für »die Nation« und »das Volk« angesehen. Diese Prozesse gelten für Deutschland wie viele andere Staaten Europas. Existiert ein grundsätzliches antimuslimisches Klima, dann kann die Folge sein, dass Rechtspopulist:innen sogar die Macht für sich gewinnen – und meist einen Umbau der Demokratie in ein autokratisches System anstreben. Auf diese Weise gefährden Rechtspopulist:innen einen demokratischen Zusammenhalt – und antimuslimische Einstellungen sind eines ihrer zentralen Mittel dazu.
Quellen
Yendell, Alexander und Gert Pickel. 2024. Antimuslimische Einstellungen als zentrale Ressource des Rechtspopulismus und Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland und Europa. In: Varianzen des Zusammenhalts Historisch und transregional vergleichende Perspektiven, hg. von Matthias Middell, 229–257. 1. Auflage. Gesellschaftlicher Zusammenhalt 3. Frankfurt: Campus.