Über die Grenze: Flucht und Flüchtlingspolitik zwischen 1938 und 1945 vom Bodensee bis in die Berge
Vortrag
Seit 2022 erinnern entlang der Radroute No.1 vom Bodensee bis zur Silvretta symbolische Grenzsteine an Geflüchtete und Fluchthelfer:innen an der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz. Tausende von Menschen suchten zwischen 1938 und 1945 auf diesem Weg in die Schweiz der Verfolgung durch die Nazis zu entrinnen, als Jüdinnen und Juden und Deserteure, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, Intellektuelle, politische Widerständler und Homosexuelle. Von den Nazis beraubt und vertrieben, und später an der Flucht gehindert, waren sie auf Fluchthelfer:innen auf beiden Seiten der Grenze angewiesen. Wem die illegale Flucht gelang, war in der Schweiz der Schikanen der Behörden ausgeliefert, im Kampf um Asyl.
Die vom Jüdischen Museum Hohenems gemeinsam mit vielen Partnern in der Region eingerichtete Radroute entlang der Grenze ist als Hörweg mit einer Website verbundenen, auf der in 52 Geschichten an diese Menschen erinnert wird. Dahinter stehen viele Jahre Recherchen, seitdem die Geschichte von Flucht und Asyl an der Grenze südlich des Bodensees seit den 1990er Jahren langsam ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist, in Österreich wie auch der Schweiz.
In seinem Vortrag wird Hanno Loewy sowohl die Überlegungen hinter dem Projekt des Hörwegs vorstellen als auch einige der dort erzählten Fluchtgeschichten präsentieren.
Moderation: Ines Grau, FGZ Konstanz
Zoom-Link (Meeting-ID: 915 3170 7702)
Kontakt: zkf@uni-konstanz.de