Plattformen, Infrastrukturen und Gemeinwohl: Digitale Technologien für gesellschaftlichen Zusammenhalt?
Vortrag
Anmeldung
Die Veranstaltung findet online auf Zoom statt. Die Einwahldaten werden nach Anmeldung (via E-Mail an event@leibniz-hbi.de) kurz vor Veranstaltungsbeginn mitgeteilt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Zum Vortrag
Digitale Infrastrukturen und die Plattformen, die auf ihnen betrieben werden, sind fest in privatwirtschaftlicher Hand. Bis auf wenige Ausnahmefälle handelt es sich dabei um marktbeherrschende Unternehmen wie Google oder Amazon, immer häufiger auch um neue, ebenso dominierend auftretende chinesische Konkurrenz wie Baidu oder Tencent. Die Folgen dieser Dominanz für Wettbewerb und Wahlfreiheit, vor allem aber für Demokratie und Zivilgesellschaft sind in den letzten Jahren ausführlich diskutiert worden und insbesondere in Europa werden mit Initiativen wie dem Digital Services Act und dem Digital Markets Act regulative, mit dem gerade vorgestellten Digital Compass 2030 auch strategische Maßnahmen ergriffen. Ihr Fokus liegt aber vor allem auf einer Kombination von Regulierung und Industriepolitik – oder auf den Punkt gebracht: auf Schutz, Strafe und Subvention. Der Vortrag befasst sich ausgehend von dieser Beobachtung mit der Frage, wie sich darüber hinaus Alternativen zu digitalen Infrastrukturen fördern und stärken lassen, die an Gemeinwohl, den europäischen Grundrechten und demokratischen Werten und Verfahren orientiert sind.
Zur Person
Jan-Hendrik Passoth ist Professor für Techniksoziologie und Science & Technology Studies an der European New School of Digital Studies an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Er arbeitet über die Rolle digitaler Infrastrukturen für Demokratie und Politik, über Softwareentwicklung als verantwortliche soziale Praxis und über die Möglichkeiten der Intervention in und Kritik an Digitalisierungsprojekten durch kritisches Design.