Fleiß/Faulheit und Zusammenhalt – Postsozialistische Transformation und ost-koloniale Kritik
Abstract
Der Beitrag befasst sich mit der »westlichen« Konstitution postsozialistischer Selbst- und Fremdbilder. Ausgehend von zwei konservativen Intellektuellen (Arnulf Baring und Wolf Jobst Siedler), die sich 1991 mit den Herausforderungen der postsozialistischen Transformation auseinandersetzten, wird dargelegt, welche Bedeutung dem Faktor Arbeit, genauer gesagt der Entgegensetzung von Arbeit und Nicht-Arbeit bzw. Fleiß und Faulheit im Rahmen des Konstitutionsprozesses zukommt oder zumindest zukam. Dabei wird auch und vor allem nach den historischen Verbindungslinien zu kolonialen Selbst- und Fremdbildern und entsprechend nach der (Un-)Möglichkeit der Übertragbarkeit von postkolonialer Kritik auf das Feld der postsozialistischen Transformationsforschung gefragt. Die gegenwärtigen Friktionen im Verhältnis zwischen West- und Ostdeutschland – so die These des Beitrags – lassen sich nicht monokausal aus der Geschichte und Gegenwart »westlicher« Dominanz ableiten. Sie lassen sich aber auch nicht losgelöst von diesem Kontext verstehen.
Quellen
Axster, Felix. 2024. Fleiß/Faulheit und Zusammenhalt – Postsozialistische Transformation und ost-koloniale Kritik. In: Arbeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Konzepte, Themen, Analysen, hg. von Berthold Vogel und Harald Wolf, 113–138. Gesellschaftlicher Zusammenhalt 8. Frankfurt: Campus, 19.06.2024. url: https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/soziologie/arbeit_und_gesellschaftlicher_zusammenhalt-18001.html.