(Social) Media Observatory
HAM_F_04 – Hamburg
Zielsetzung / Fragestellung
Ziel dieses Projektes ist der Aufbau eines „(Social) Media Observatory“ (SMO). Es soll innerhalb des gesamten FGZ fünf wesentliche Aufgaben erfüllen:
1. die Konzeption und Umsetzung einer technischen Infrastruktur, bestehend aus cloud-basierten virtuellen Servern, einer umfassenden Datenbank gesellschaftlicher Akteur*innen und Organisationen, sowie eigens entwickelten Open Source-Skripten und frei zugänglichen Softwarepaketen, welche im gesamten Projektzeitraum für die a) kontinuierliche und akteursbezogene und b) anlass- und einzelfallbezogene systematische Beobachtung medienbasierter Öffentlichkeit genutzt wird (INFRA);
2. die Erstellung und Pflege einer englischsprachigen „Handreichung“, die in Form eines Wikis auf bestehende Datensätze, Tools, Softwarepakete oder ähnliches im Bereich der „(Social) Media Observation“ verweist (DOKU);
3. die Entwicklung eines Fortbildungsangebots mit regelmäßigen halbjährlichen Workshops zur Erhebung und Analyse von Social Media-Daten (WORK);
4. den Aufbau einer Kontakt- und Beratungsstelle, welche die Konsortialpartner*innen bei der Vorverarbeitung, Analyse und Bewertung von (Social) Media-Daten projektbezogen nach Bedarf unterstützt, zum Beispiel durch nach Bedarf terminierte und projektbasierte Sprechstunden (BERA);
5. die Zusammenarbeit mit externen institutionellen Partner*innen (GESIS, Social Science One), um die sichere, zuverlässige und langfristige Archivierung der innerhalb des Konsortiums gewonnenen (Social) Media-Daten zu gewährleisten und so deren Nachnutzungspotenzial zu erschließen (ARCH).
Das Projekt verfolgt somit keine eigene inhaltliche Fragestellung, sondern hat die Aufgabe, allen interessierten Projekten des FGZ Daten, Werkzeuge und Kompetenzen zur Verfügung zu stellen, um eigenständig Fragestellungen mit Bezug zu medienbasierter Öffentlichkeit bearbeiten zu können.
Thematischer Bezug zu gesellschaftlichem Zusammenhalt
Das Vorhaben basiert auf der Grundannahme, dass sich Praktiken, Diskurse und Konflikte, die für gesellschaftlichen Zusammenhalt relevant sind, (auch) in medienvermittelter Kommunikation abbilden beziehungsweise artikulieren, und zwar sowohl in publizistisch-journalistischen Angeboten als auch in den neuen Öffentlichkeiten der sozialen Medien. Die Analyse entsprechender Texte, Debatten und Aktivitäten von gesellschaftlichen Gruppen in und mit Medien verspricht daher – gerade im Zusammenspiel mit anderen quantitativen und qualitativen Erhebungsmethoden (Survey, Interview, Experiment) – wertvolle Befunde, etwa zur Fragmentierung und Entsolidarisierung oder zur Repräsentation der Vielfalt von Akteuren und Interessen, von denen das FGZ profitieren wird.
Im Rahmen des SMO werden somit vor allem Werkzeuge entwickelt und Daten erhoben, in denen sich zum einen öffentlich verhandelte Themen und Diskurse (also Formen kollektiv wirksamen Erzählens), zum anderen – insbesondere über Metadaten der Aktivität und Vernetzung von Akteuren – auch soziale Beziehungsgeflechte und Praktiken artikulieren. Sie sind allerdings erst in Verbindung mit konkreten Erkenntnisinteressen von anderen Teilprojekten in die Cluster-Systematik einzuordnen.
Dr. Gregor Wiedemann
Projektmitarbeiter:innen
Dr. Felix Victor Münch
Jan Rau
PD Dr. Jan-Hinrik Schmidt
Prof. Dr. Cornelius Puschmann
:
06 / 2020 - 05 / 2024:
- Cluster 2: Strukturen, Räume und Milieus des Zusammenhalts
- C2: Medien und Kommunikation