Transferorientierte Forschung und historischpolitische Bildungsarbeit mit syrischen Geflüchteten – Chancen und Herausforderungen
Sina Arnold und Tanja Lenuweit | 2024
Unterschiedliche Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenhalt zeigen sich auch in der Interpretation historischer Ereignisse und darauf aufbauender Erinnerungspolitik. Vor dem Hintergrund des Wandels Deutschlands zu einer postmigrantischen Gesellschaft wird diskutiert, welche Bedeutung die Erinnerung an den Holocaust für neu Zugewanderte und Geflüchtete hat. Grundlage des Beitrags ist eine mehrjährige Kooperation zwischen dem Projekt »Zwischen Antisemitismus, Rassismus und Flucht – Multiperspektivische Zugänge zu Juden / Judentum, Nahostkonflikt und Holocaust in der postmigrantischen Gesellschaft« am Teilinstitut Berlin des FGZ und dem Projekt »Der Gang der Geschichte(n) – Narrative von Zugewanderten über Juden:Jüdinnen, die Shoah und Israel« des Praxispartners »Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung«. Die Zusammenarbeit fand unter anderem durch gemeinsame Interviews, Auswertungen, Workshops und Transfertagungen statt. Es werden Methoden zur Umsetzung von Wissenstransfer dargestellt und die pädagogischen Konsequenzen für antisemitismuskritische Bildungs- und Erinnerungsarbeit in der Migrationsgesellschaft reflektiert und diskutiert. Anschließend befasst der Beitrag sich mit Chancen sowie Herausforderungen von forschungsbasiertem Wissenstransfer – etwa den Problemen, die sich aus unterschiedlichen Interessen und Feldlogiken zwischen Wissenschaft und Praxis ergeben. Abschließend wird nach den Konsequenzen gefragt, die sich daraus sowohl für gelingenden Wissenstransfer als auch für Konstituierung und Konzept des »gesellschaftlichen Zusammenhalts« ergeben.
