A_09 Politisierte Genderthemen zwischen Wahlverhalten und Onlinekommunikation

Standorte:

Frankfurt am Main, Hamburg

Fachdisziplinen:

Politikwissenschaft , Soziologie , Informatik , Kommunikations- und Medienwissenschaften

Gehört zu:

Abstract

Die Diskussion um Geschlechterthemen ist heute stärker politisiert als je zuvor. Sie bewegt sich zwischen progressiven Forderungen nach Gleichstellung und Diversität und konservativen Positionen, die diese Entwicklungen als Bedrohung der sozialen Ordnung verstehen. 

Das Arbeitspaket untersucht, ob Genderdiskurse tatsächlich zu einer Spaltung der Gesellschaft führen. Es analysiert, welche Dynamik sie in verschiedenen Bereichen entwickeln und wie sie das Wahlverhalten beeinflussen.


Unsere Forschung geht von der Beobachtung aus, dass Themen wie Gleichstellung, Familienpolitik, Abtreibung, Gendersternchen oder die Rechte sexueller Minderheiten zunehmend als gesellschaftliche Konfliktlinien wirken. Diese beeinflussen sowohl individuelle Einstellungen als auch öffentliche Debatten und parteipolitische Strategien. 

Daraus ergeben sich zentrale Fragen: 

  • Ist die Gesellschaft bei Geschlechterthemen tatsächlich gespalten?
  • Wie stark beeinflussen sich persönliche Überzeugungen, Online-Diskurse und politische Positionen gegenseitig?
  • Handelt es sich um kurzfristige Diskussionen oder um dauerhafte Konfliktlinien? Prägen sie das Wahlverhalten?
  • Und welcher Zusammenhang besteht zu anderen Reizthemen wie Klima oder Migration?

Die Politisierung von Genderthemen untersucht das Projekt vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Transformationen. Diese verflüssigen alle bestehenden politischen Konfliktlinien. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, wie sich Genderdiskurse auf den demokratischen Zusammenhalt auswirken: Unter welchen Bedingungen tragen sie zu einer konstruktiven Konfliktbewältigung bei? Und wann vertiefen sie bestehende gesellschaftliche Spaltungen? Das Arbeitspaket nutzt für seine Analysen Umfragedaten, Wahlprogramme und Social-Media-Daten. Diese unterschiedlichen Datenquellen erlauben es, die Verhandlung dieser Themen durch verschiedene Akteur:innen in verschiedenen Kontexten nachzuzeichnen. Dadurch gelingt es, die Inhalte und Dynamiken des öffentlichen Diskurses präzise zu erfassen.


Transferaktivitäten

Um den gesellschaftlichen Dialog zu fördern, organisieren wir Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Lehrveranstaltungen mit Studierenden. Diese sollen Raum für Diskussionen bieten sowie Analysen zu Genderdiskursen ermöglichen. Zusätzlich tragen wir durch Blog- und Zeitungsbeiträge dazu bei, die Debatte zu versachlichen und den demokratischen Dialog zu stärken.


 A_08 - Demokratische Partizipation in der Arbeitswelt…

 A_10 - Zusammenhalt in Zeiten des Krieges

Principal Investigators

Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher
Frankfurt am Main

Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher

Principal Investigator, Mitglied im Datenausschuss
rossteutscher@soz.uni-frankfurt.de 
Prof. Dr. Daniela Grunow
Frankfurt am Main

Prof. Dr. Daniela Grunow

Themenfeldleiterin von B, Stellvertretende Standortsprecherin, Principal Investigator, Mitglied im Institutsrat …
grunow@soz.uni-frankfurt.de 
Dr. Gregor Wiedemann
Hamburg

Dr. Gregor Wiedemann

Principal Investigator, Mitglied im Datenausschuss
g.wiedemann@leibniz-hbi.de

Projektmitarbeiter:innen

Dr. Mirko K. Braack
Frankfurt am Main

Dr. Mirko K. Braack

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Mitglied im Datenausschuss
 Melanie Dietz
Frankfurt am Main

Melanie Dietz

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
m.dietz@soz.uni-frankfurt.de
 Jan Rau
Hamburg

Jan Rau

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
j.rau@leibniz-hbi.de

Laufzeit, Themen- und Forschungsfelder

Laufzeit:

06/2024 – 05/2029
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