Rassismus im Fürsorgekomplex: Mechanismen kommunaler Inklusions- und Exklusionspraktiken gegenüber Rom:nja aus EU-Mitgliedstaaten und der Ukraine
INRA_B06 – Berlin
Zielsetzung/Fragestellung
Urbane Zentren zeichnen sich nicht nur durch ausgesprochene Pluralität aus, sie sind auch Arenen der Aushandlung von Zugehörigkeit. Im Zuge von Europäisierungsprozessen und als Gegenbewegung zum Abbau territorialer Grenzen innerhalb der Europäischen Union entstehen dabei vielfach neue Inklusions- und Exklusionspraktiken im kommunalen Raum.
Von diesem Befund ausgehend wirft das Teilprojekt die Frage auf, inwiefern Migrant:innen aus EU-Mitgliedstaaten der Zugang zu Ressourcen und gleichberechtigter Teilhabe an Funktionssystemen der Stadtgesellschaft ermöglicht oder verweigert wird. Forschungsleitend ist die Fragestellung, inwiefern diesbezügliche Praktiken als Ausdruck eines – über die Einstellungen und Handlungen Einzelner hinausgehenden – „institutionellen Rassismus“ bewertet werden müssen.
Inklusion und Exklusion im kommunalen Raum
Hierfür werden Praktiken, Routinen und Strategien institutioneller Akteur:innen des kommunalen Fürsorgekomplexes in den Bereichen Arbeit und wohlfahrtsstaatliche Dienstleistungen sowie Wohnen und Unterbringung untersucht: Leistungsbehörden, sachzuständige Senats- und Bezirksverwaltung, Träger:innen der kommunalen und freien Wohlfahrtspflege, sowie communitybasierte Beratungsstellen. Das Untersuchungsfeld wird mit unterschiedlichen Datenerhebungsverfahren (Durchführung von Einzel- und Gruppeninterviews, Erhebung von prozessgenerierten Daten) bearbeitet.
Der Forschungsprozess wird offen und reflexiv im Sinne der Grounded Theory strukturiert und als rekonstruktive Einzelfallstudie angelegt. Die Ergebnisse werden nicht nur in Form von wissenschaftlichen Artikeln aufbereitet, sondern sollen darüber hinaus auf Veranstaltungen mit relevanten Akteur:innen diskutiert werden und – in enger Abstimmung mit Praxispartner:innen (u.a. Bildungsforum gegen Antiziganismus, Amaro Foro) – in Praxishandreichungen einfließen.
Dr. Sina Arnold
Projektmitarbeiter:innen
Tobias Neuburger
M.A. Juliane Logsch
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01 / 2022 – 12 / 2024:
- InRa-Studie „Institutionen & Rassismus"
- InRa B: Fallstudien zu Behörden auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene