Wissen, »was die Welt […] zusammenhält« – Verständigungen über nützliches Wissen
Sonja Fücker | 2024
Der vorliegende Beitrag fragt danach, wie sich in transdisziplinären Forschungskooperationen wissenschaftliche und gesellschaftliche Nützlichkeitsverständnisse zueinander verhalten und welche Rückschlüsse sich aus den Wechselwirkungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ziehen lassen. Gezeigt wird am Beispiel einer empirischen Fallstudie, unter welchen Bedingungen zwischen Wissenschafts- und Praxisakteuren ein gemeinsames Verständnis über den Nutzen von sozialwissenschaftlichem Wissen entstehen kann, und welche Kriterien für eine Bewertung darüber herangezogen werden. Zwei zentrale Schlussfolgerungen lassen sich aus der Ergebnisanalyse festhalten: Erstens kommen zusammenhaltsprägende Merkmale transdisziplinärer Zusammenarbeit in kooperativen Praktiken der Verständigung zum Vorschein, die der Austragung von Konflikten in der Zusammenarbeit dienen. Zweitens lassen sich auf Ebene sozialer Beziehungen Prozesse der Vertrauensbildung beobachten, die aus Praktiken wechselseitiger Teilhabe und dem Leistungsaustausch zwischen Wissenschafts- und Praxisakteuren resultieren.
