Eine Woche im Herbst – Erinnerungspolitik als Zivilreligion am Beispiel der medialen Bearbeitung des Attentats von Halle (Saale)

Jakob Hartl und Maria Mahlberg  | 2022

Der Beitrag untersucht mittels kritischer Diskursanalyse die mediale

Bearbeitung des rechtsterroristischen Anschlags von Halle (Saale) im Oktober 2019 in den

drei größten Qualitätstageszeitungen Deutschlands. Ausgehend von Theorien der Zivilreligion und des kollektiven Gedächtnisses argumentieren wir, dass Journalist*innen als memory

agents angesichts von Rechtsterrorismus im Sinn der deutschen Basiserzählung handeln.

Dazu zeigen wir anhand identifizierter Diskursstränge, wie Schuldabwehr, positive WirKonstruktion und securitisation von Rechtsextremismus zusammenhängen. Wir argumentieren folglich, dass die mediale Bearbeitung dieses Anschlags gerade nicht dazu dient, politische Antworten auf Rechtsextremismus zu finden, sondern Diskurse (re‐)produziert, die

eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung damit behindern.

Erscheinungsdatum
15.03.2022
Sprache
Deutsch
Publikationsart
Zeitschriftenaufsatz
Zielgruppe
Empfohlene Zitierweise
Hartl, Jakob und Maria Mahlberg. 2022. Eine Woche im Herbst – Erinnerungspolitik als Zivilreligion am Beispiel der medialen Bearbeitung des Attentats von Halle (Saale). In: ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung 2: 3–21. doi: 10.3224/zrex.v2i1.01.
Open Access

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