Institutioneller Antiziganismus – eine begriffliche Annäherung mit besonderem Fokus auf die kommunale Praxis

Tobias Neuburger  | 2024

Die Geschichte der Sinti*zze und Rom*nja ist keineswegs auf die Geschichte des Antiziganismus reduzierbar. Zugleich zeugen bereits die frühesten bekannten Quellen in ganz Europa von einer jahrhundertealten Gewaltgeschichte, von Vertreibung, Entrechtung und Diskriminierung. Im Zentrum dieser Geschichte des Antiziganismus steht die kulturelle Figur des ‚Z*‘, die als eine Art Spiegelbild, „von Beginn an die Kehrseite der Selbsterschaffung des europäischen Kultursubjekts“ darstellte. Entstanden an der Schwelle zur frühbürgerlichen Gesellschaft, ist diese Figur auf eine grundlegende Weise in das kulturelle Selbstverständnis der europäischen Moderne eingeschrieben. Auch wenn dieses Spiegelbild seit Jahrhunderten in den Köpfen herumspukt, so wäre es dennoch ein Missverständnis zu glauben, dass er auf den psychologischen Gedankenhaushalt der Einzelnen reduzierbar wäre.

Erscheinungsdatum
15.02.2024
Sprache
Deutsch
Fachrichtung
Empfohlene Zitierweise
Neuburger, Tobias. 2024. Institutioneller Antiziganismus – eine begriffliche Annäherung mit besonderem Fokus auf die kommunale Praxis. In: Institutioneller Antiziganismus auf kommunaler Ebene. Einführung und Praxisperspektiven mit Behördenmitarbeitenden, hg. von Bildungsforum gegen Antiziganismus, 7–18. Berlin, 15.02.2024.

Beteiligte FGZ-Autoren

Arbeitspakete

INRA_B06
Rassismus im Fürsorgekomplex: Mechanismen kommunaler Inklusions- und Exklusionspraktiken gegenüber Rom:nja aus EU-Mitgliedstaaten und der Ukraine
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