Beteiligungsgerechtigkeit im Braunkohleausstieg?
Knut Tullius | 2025
Im Zentrum der Energiewende- und Ausstiegsdiskurse stehen Fragen der gerechten Verteilung einerseits und der angemessenen Beteiligung andererseits: Werden Risiken und Verluste sowie mögliche Erträge und Gewinne der Transformationen zwischen und innerhalb der betroffenen Regionen und Populationen gerecht verteilt? Werden die Beteiligungsansprüche der Gesellschaftsmitglieder ausreichend anerkannt? Wie die jüngere Forschung zeigt, evoziert der Braunkohleausstieg Ungerechtigkeitserfahrungen und provoziert erhebliche Gerechtigkeitskonflikte. Der Beitrag von Knut Tullius schließt an diesen Forschungsstand an. Er konzentriert sich dabei auf Beteiligungsansprüche und Beteiligungsmöglichkeiten gesellschaftlicher Akteure (im weitesten Sinne) im Prozess des Braunkohleausstiegs, also auf Fragen der Input-Gerechtigkeit und Input-Legitimation in der Transformation. Grundlage sind Ergebnisse eines Forschungsprojekts, das mittels explorativer Expert/inneninterviews Einsichten über Qualität, Niveau und die Probleme des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Braunkohleausstieg gewinnen wollte.
