Am 9.11. gedenken wir der Reichspogromnacht. Grund genug, die Frage nach politischer Schuld, Sühne und Verantwortung erneut zu stellen. Immer wieder wird gefragt, ob es nicht auch ein Ende politischer Schuld und Sühne geben müsse. Vom Schuldkult sprechen Rechtsextremisten und meinen damit, dass der übertriebene Fokus auf Verbrechen nur die vielen Leistungen und Verdienste der Vergangenheit verdeckt.
So weit gehen viele nicht und fragen doch, ob auch dann, wenn die Generation, die für begangene Verbrechen und Leid verantwortlich ist, nicht mehr lebt, ihre Nachkommen noch Schuld tragen.
Lassen sie sich verantwortlich machen und müssen sie Verantwortung übernehmen? Und wofür tragen sie dann noch Verantwortung? Für die Verbrechen, für die Erinnerung an die Verbrechen oder für ein „niemals wieder“?
Über diese Fragen diskutieren Nicole Deitelhoff und Michel Friedmann mit den Historiker:innen Dr. Franziska Davies und Prof. Dr. Andreas Rödder.