Das Wort Rassismus ist in aller Munde: Aber was meinen die einzelnen Akteur:innen eigentlich, wenn sie von Rassismus sprechen? Nicht nur in der breiten Öffentlichkeit ist man sich uneinig über die genaue Definition von Rassismus und deren Anwendung. Das gleiche gilt auch für die Forschung. Noch kontroverser wird es, wenn es um Rassismus in Institutionen geht: Spricht man dabei von rassistischer Diskriminierung, die von Individuen ausgeht, oder steckt der Fehler im System? Darüber sprachen wir im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur jüngst gestarteten Großstudie „Rassismus als Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Kontext ausgewählter gesellschaftlich-institutioneller Bereiche" (kurz: InRa-Studie „Institutionen & Rassismus") mit Expert:innen und dem Publikum.
Joshua Kwesi Aikins ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien an der Universität Kassel. Als Vertreter der „Citizens for Europe" war er an der Ausarbeitung des Afrozensus beteiligt und konzipierte als Koordinator eines Berichtes an den UN-Antirassismusausschuss methodische Grundlagen der Erhebung von Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten in Berliner Verwaltungen.
Juliane Karakayali ist Professorin für Soziologie an der Evangelischen Hochschule Berlin. Unter anderem bilden Rassismus, vor allem im Bereich Schule, und Migration ihre Forschungsschwerpunkte.
Sotiria Midelia ist Geschäftsführerin des Antidiskriminierungsbüros Sachsen e. V. Durch ihre jahrelange Erfahrung in der Antidiskriminierungsberatung bringt Sie einen praktischen Einblick und vermutlich auch politische Imperative in die Diskussion.
Gert Pickel ist Professor für Religions- und Kirchensoziologie an der Universität Leipzig und Projektleiter der InRa-Studie „Institutionen und Rassismus“. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich der Religionssoziologie, der Demokratie- und der politischen Kulturforschung.
Vassilis S. Tsianos ist Professor für Soziologie an der Fachhochschule Kiel. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Soziologie der postmigrantischen Gesellschaft, sozialwissenschaftliche Rassismusforschung sowie die Biometrisierung der europäischen Grenze.
Anne Chebu arbeitet als Moderatorin und Journalistin für verschiedene ARD-Anstalten. Dazu ist sie als Antirassismus-Trainerin aktiv und veröffentlichte im Jahr 2014 ihr Buch „Anleitung zum Schwarz sein“.