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Kohäsion in der Krise. Empirische und intellektuelle Diagnosen eines ­prekären gesellschaftlichen Zusammenhalts in Europa seit 1945

LEI_F_12 – Leipzig

Zielsetzung / Fragestellung

Der Arbeit des FGZ soll durch das Projekt LEI_F_12: Kohäsion in der Krise. Empirische und intellektuelle Diagnosen eines prekären gesellschaftlichen Zusammenhalts in Europa seit 1945 eine historische Tiefendimension hinzugefügt werden. Zugleich soll es zur Selbstreflexion und Selbstkritik seiner Befunde beitragen. Welche empirischen wie intellektuellen Diagnosen eines krisenhaften gesellschaftlichen Zusammenhalts, so soll gefragt werden, hat es seit 1945 in Deutschland, Europa und den USA bereits gegeben? Welche Anlässe gab es dafür, welche Argumente wurden dafür vorgebracht und wie ist politisch und gesellschaftlich darauf reagiert worden? Das Projekt soll exemplarisch nach der Spezifik beziehungsweise periodischen Wiederkehr solcher Diagnosen fragen und dabei bestimmte Zeitabschnitte, aber auch ausgewählte europäische Vergleichsländer (inkl. der USA) analysieren. Leithypothese ist, dass es ein begrenztes Set an Anlässen (Migrationsprozesse, Geschichtskontroversen usw.), an Diskursen (Fragen nach Gerechtigkeit, nationaler oder sozialer Zugehörigkeit etc.) und an Reaktionsweisen (Identifikation von „Gefährdern“, Exklusions- und Inklusionsdebatten, integrative Symbolpolitik usw.) darauf gibt, die im Projekt nicht abschließend, aber in einem ersten Versuch typologisiert werden sollen. Auf diese Weise können historische Referenzen, Wandlungsprozesse in Diskursverläufen sowie auch Konjunkturen solcher Debatten über den gefährdeten gesellschaftlichen Zusammenhalt in einem Vergleich seit 1945 rekonstruiert werden, um zu Langfrist-Aussagen über die gesellschaftliche Kohäsion in der Krise zu gelangen. Indem danach gefragt wird, nach welchen Kriterien Zusammenhalt definiert, problematisiert und gegebenenfalls auch hergestellt wurde, soll das kontinuierliche Bemühen um eine Balance zwischen den Anforderungen einer Gesellschaft / Gemeinschaft und den Interessen von Individuen deutlicher sichtbar werden.

Thematischer Bezug zu gesellschaftlichem Zusammenhalt

Durch das Projekt soll im FGZ eine selbstbeobachtende Dimension eingezogen werden, indem nach vorgängigen Krisendebatten zu einer prekären gesellschaftlichen Kohäsion, zu destabilisierenden sozialen Tendenzen, Gefahren einer „populistischen“ Versuchung usw. gefragt wird. Zudem schlägt es eine Brücke zwischen der Geschichte empirisch fundierter Gesellschaftsanalysen sowie eher diskursiven sozialen Zustandsbeschreibungen beziehungsweise empirisch-sozialwissenschaftlich fundierten „Krisenanalysen“ in Deutschland und in ausgewählten Vergleichsländern. Dazu wird es insbesondere den Austausch mit den übrigen Leipziger Projekten zu einem regionalen Vergleich suchen. Der Zugriff ist also ein empirisch-analytischer und zugleich ein vergleichend-kontextualisierender.

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06 / 2020 – 05 / 2024

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  • Cluster 1: Theorien, Politiken und Kulturen des Zusammenhalts
  • C1: Grundbegriffe, Theorien und Semantiken
  • Cluster 3: Historische, globale und regionale Varianz des Zusammenhalts
  • C3: Gesellschaftlicher Zusammenhalt im diachronen Vergleich

FGZ-interne Kooperationspartner:innen

Prof. Dr. Gert Pickel
Leipzig

Prof. Dr. Gert Pickel

2024: Leiter des Teilinstituts Leipzig des Forschungsinstitutes Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ)2022: Leiter des…
pickel@rz.uni-leipzig.de
Prof. Dr. Holger Lengfeld
Leipzig

Prof. Dr. Holger Lengfeld

Seit 2014: Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Institutionen und sozialer Wandel an der Universtät Leipzig2010-2014:…
holger.lengfeld@uni-leipzig.de
Prof. Dr. Matthias Middell
Leipzig

Prof. Dr. Matthias Middell

2024: Mitglied der Academia Europaea 2022: Prorektor Campusentwicklung, UL 2020: Direktor des Forschungszentrums Globale Dynamiken…
middell@uni-leipzig.de
Prof. Dr. Ulf Engel
Leipzig

Prof. Dr. Ulf Engel

2016-2024: Ko-Sprecher des Integrierten Graudiertenkollegs im DFG-SFB 1199Seit 2012: Gastprofessor Institute for Peace and Security…
uengel@uni-leipzig.de
Prof. Dr. Elisabeth Kaske
Leipzig

Prof. Dr. Elisabeth Kaske

Elisabeth Kaske ist seit April 2017 Professorin für Gesellschaft und Kultur des modernen China an der Universität Leipzig. Vorherige…
ekaske@uni-leipzig.de
Prof. Dr. Frank Hadler
Leipzig

Prof. Dr. Frank Hadler

Seit 2017: Leiter der Abteilung 'Verflechtung und Globalisierung' am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa…
frank.hadler@leibniz-gwzo.de
Prof. Dr. Everhard Holtmann
Halle

Prof. Dr. Everhard Holtmann

Seit 2023: Koordinator des Forschungsprojekt Deutschland-Monitor2011-2020: Forschungsdirektor am Zentrum für Sozialforschung e.V.…
everhard.holtmann@zsh.uni-halle.de
Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum
Berlin

Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum

Seit 2021: Koordinatorin der Förderlinie Antisemitismus des BMBF mit 11 VerbundprojektenSeit 2020: Sprecherin des Standorts Berlin…
schueler-springorum@tu-berlin.de
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff
Frankfurt am Main

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff

Seit 2023: LOEWE-Spitzen-Professur des Landes Hessen2017: Schader-Preis der Schader-Stiftung Seit 2017: Leiterin des Programmbereichs…
deitelhoff@prif.org
Prof. Dr. Rainer Forst
Frankfurt am Main

Prof. Dr. Rainer Forst

Seit 2017: Forschungsprofessor für Politische Theorie am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)Seit 2012: Direktor der…
forst@em.uni-frankfurt.de
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