Prof. Dr. Yudit Namer
Projektleiterin
Discipline
Yudit Namer ist Juniorprofessorin an der Universität Twente im Department of Psychology, Health and Technology und Projektleiterin in der InRa-Studie „Institutionen & Rassismus“ am FGZ Standort Bielefeld. Sie hält einen Doktortitel der Klinischen Psychologie der Universität Bogaziçi, Istanbul, Türkei. Sie arbeitete zehn Jahre lang als Psychotherapeutin in Istanbul; ihre Arbeit basierte sowohl auf relational-psychoanalytischen als auch auf existenzialistischen Psychotherapietraditionen. In Zusammenarbeit mit einer Reihe von LGBTQ+-Nichtregierungsorganisationen in der Türkei, hat sie zur Entwicklung von Ausbildungsprogrammen für Fachkräfte im Bereich der psychischen Gesundheit beigetragen, um so den Zugang zur psychischen Gesundheitsversorgung für LGBTQ+-Klient*innen zu verbessern. Zuvor arbeitete Frau Prof. Dr. Namer als Projektleiterin an der School of Public Health der Universität Bielefeld und untersucht in dieser Kapazität den Zugang minderjähriger Geflüchteter in Deutschland zur psychischen Gesundheitsversorgung.
Mein spezielles Forschungsinteresse an gesellschaftlichem Zusammenhalt ist die Art wie wir mit Gruppen forschen, die durch soziale Institutionen verwundbar gemacht wurden, und wie das ethische Verhalten von Forscher*innen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beiträgt. Ethische Überlegungen in Forschungsaktivitäten gehen selten tiefer als die Verfahrensebene, und die gegenseitige Anerkennung der Beteiligten in einer Forschungsbeziehung bleibt oft unerforscht. Diese Dynamik wirkt sich auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus, wenn die Forschungsteilnehmer*innen historisch zum Schweigen gebracht werden. Ich bin daran interessiert, den dritten Raum (in einem relational-psychoanalytischen Sinn) zu erforschen, in der Forschung stattfindet und was die Anerkennung der Intersubjektivität in der Forschung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedeutet.