Vortrag und Diskussion: „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“
Workshop
In einem Workshop mit Expert:innen der Erinnerungskultur diskutiert das FGZ/IKG Bielefeld die Herausforderungen in der Vermittlung von gesamtgesellschaftlichen Perspektiven auf die NS-Verbrechen. Der interne Workshop schließt mit einem öffentlichen Vortrag von Dr. Klaus Müller (United States Holocaust Memorial Museum, Washington) ab. In diesem werden auszugweise Exponate aus der Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des USHMM vorgestellt. Die Ausstellung „untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Diese Einflüsse spiegeln oft Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Karriereangst, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn wider. Die Ausstellung zeigt auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in außergewöhnlichen Zeiten Alternativen zu Kollaboration und Täterschaft gibt.“ In der anschließenden Diskussion mit Thomas Köhler (Geschichtsort Villa ten Hompel) und Corinna Jentzsch (Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft) werden ausgehend von der Ausstellung aktuelle Chancen und Herausforderungen der historisch-politischen Bildungsarbeit diskutiert.