Prof. Dr. Elisabeth Kaske
Projektleiterin
Fachrichtung(en)
Themenschwerpunkte
Methodiken
Kurz-CV
Elisabeth Kaske ist seit April 2017 Professorin für Gesellschaft und Kultur des modernen China an der Universität Leipzig. Vorherige Stationen in Studium und Lehre führten sie von Berlin nach Heidelberg, wo sie 2006 promovierte, und weiter nach Frankfurt, Boston, Wien, Pittsburgh, Taipei, und Princeton. Als Historikerin des modernen China interessiert sie sich besonders für Chinas schwierigen Weg in die Moderne. In früheren Studien untersuchte sie die Geschichte des chinesisch-deutschen Militäraustausches und Technologietransfers sowie die Herausbildung von neuen Konzeptionen von Sprache und Bildung. Gegenwärtig untersucht sie, wie die chinesische Fiskalpolitik und der Verkauf von Rang und Amt mit dem Schicksal der Qing Dynastie in den letzten hundert Jahren ihrer Existenz verknüpft ist. Gleichzeitig widmet sie sich in einem neuen Forschungsprojekt der Frage, wie neue professionelle Eliten, insbesondere Ingenieure, im zwanzigsten Jahrhundert die chinesische Nation visualisierten.
Was interessiert mich am Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Chinas Regierung offeriert sich global als Gegenmodel zur parlamentarischen Demokratie. Während manche im Westen von der Vernetzungsutopie der „Neuen Seidenstraße“ und der erfolgreichen Bekämpfung der Covid-19 Pandemie schwärmen, warnen andere vor Desinformationskampagnen durch den chinesischen Staat. Gleichzeitig präsentiert die Kommunistische Partei in ihrer Sanktionierung von in- und ausländischen Kritikern und internen Warnungen vor westlichen Ideen auch das Bild tiefer Verunsicherung. Die Postulierung des omnipotenten Staates, ohne den Zusammenhalt nicht mehr denkbar wird, erscheint selbst als eine Form des Krisendiskurses. Das Projekt untersucht, wie Staaten und politische Gruppierungen mit gesellschaftlichen Gegenmodellen, konstruiert als Utopie oder Dystopie, auf dem globalen Markt der Ideen umgehen, und wie diese Diskurse sich gegenseitig beeinflussen.