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Perspektivenwechsel: Erfahrungen aus dem FGZ Hospitanz-Programm

Das Akademische Karriereentwicklungsprogramm organisiert ein Hospitanz- und Austauschprogramm für Promovierende und Postdocs innerhalb der am FGZ beteiligten Institutionen und außeruniversitären Praxisfeldern. Hier berichten zwei Teilnehmer:innen des Programms von Ihren Erfahrungen: Dr. Jakob Hartl (Halle) und Dr. Janine Dieckmann (Jena).

Wie kam es zu Ihrer Teilnahme am Programm und zur Wahl des Teilinstituts?

Janine Dieckmann: Das Hospitanzprogramm ist generell für das FGZ ein wichtiges Instrument, um einerseits den Verbund und die Zusammenarbeit der Standorte zu stärken, und andererseits um unsere interdisziplinäre Zusammenhaltsforschung zu fördern. Für mich war es eine hervorragende Gelegenheit mich für einen Monat – jenseits meiner alltäglichen Forschungs- und Transferarbeit am IDZ – vertieft mit einem Publikationsvorhaben und mit meinen empirischen Forschungsergebnissen aus der intersektionalen Diskriminierungsforschung auseinanderzusetzen. Den Standort Bielefeld habe ich ausgewählt, da ich mit mehreren Kolleg:innen aus Bielefeld sowohl während der ersten FGZ-Phase, als auch viele Jahre vorher schon, kontinuierlich zusammengearbeitet habe. Das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) Bielefeld war für mich der richtige Hospitanzort, um mich mit anderen Sozialpsycholog:innen und Soziolog:innen im FGZ, aber im IKG generell auch darüber hinaus, auszutauschen. Desweiteren war es eine interessante Gelegenheit, um kollegiale „Mentoring-Gespräche“ in Bezug auf die eigene Karriereentwicklung zu führen.

Jakob Hartl: Als ich zum ersten Mal vom Hospitanzprogramm hörte, fand ich es sofort spannend und die Motivation mich zu bewerben war Neugierde und die Lust, Neues zu lernen. Zum einen interessierten mich die medienwissenschaftlichen Methoden, die die Kolleg:innen am Hans-Bredow-Institut (HBI) anwenden, da wir am TI Halle keinen expliziten Medienschwerpunkt haben und ich diese mit meinem Thema und dem Regionalpanel verknüpfen konnte. Zum anderen wollte ich die Kolleg:innen am FGZ besser kennenlernen. Das Hospitanzprogramm half dabei, die Ressourcen und Netzwerke, die das FGZ bietet, zu nutzen – denn die thematischen Verbindungen sind da und durch das FGZ sind gewissermaßen die natürlichen Berührungspunkte gegeben.

Was war der Plan für die Arbeit vor Ort und was konnten Sie umsetzen? Gab es Überraschendes/Neues?

Janine Dieckmann: Mein Hauptziel für den Aufenthalt war, mich intensiv mit einem Publikationsvorhaben zu beschäftigen, mir die Zeit für Theoriearbeit, wissenschaftliches Lesen und Datenanalysen zu nehmen. Dieses Ziel konnte ich im akademischen Setting des IKG sehr gut verwirklichen und am Ende meines Aufenthalts die Idee für die Publikation auch im Kolloquium des IKG mit den Wissenschaftler:innen vor Ort diskutieren. Es haben sich konkrete Zusammenarbeiten für – mittlerweile mehrere – Publikationen ergeben. Zusätzlich konnte ich mich gemeinsam mit den Kolleg:innen intensiv und in Präsenz (!) über zukünftige Zusammenarbeiten im FGZ austauschen. Mit Blick auf die kurzfristige Planung meines Aufenthaltes war es für mich positiv überraschend wie unkompliziert mein Aufenthalt von allen Seiten organisiert werden konnte. Vielen Dank an Jonas Rees, Andreas Zick und Martina Keilbach! Vielen Dank an den FGZ-Standort Bielefeld für die herzliche Aufnahme.

Jakob Hartl: Im Vorfeld entwickelte ich ein kürzeres Projekt an dem ich zusammen und mit Hilfe der Kolleg:innen in Hamburg arbeiten wollte. Wichtig war es für mich, ein Ziel zu formulieren und gewissermaßen einen Schlusspunkt zu setzen, also in Form eines Papers oder einer Präsentation. Im Rahmen des Leibniz Medien Lunch Talk am HBI konnte ich zum Abschluss mein Projekt vorstellen und hieraus ist ein erster Aufschlag für einen Aufsatz geworden. Ein weiteres Ziel des Aufenthalts war es, das eigene Methodenrepertoire zu erweitern und eine stärkere Interdisziplinarität in den Blick zu bekommen. Diese Interdisziplinarität erzeugte zuweilen auch Reibung, aber wir waren in ständigem Austausch und im produktiven Gespräch. Besonders positiv überraschend war für mich, wie viel Zeit sich die Kolleg:innen in Hamburg genommen haben. Ich habe mich dort sehr gut aufgenommen und aufgehoben gefühlt. Besonderen Dank an dieser Stelle geht an Jan-Hindrik Schmidt, Hannah Immler und Gregor Wiedemann!

Haben Sie Empfehlungen für alle, die sich zukünftig im Hospitanzprogramm bewerben?

Janine Dieckmann: Zunächst einmal würde ich stark empfehlen, sich überhaupt zu bewerben, um die Möglichkeit an einem anderen Standort im FGZ zu arbeiten, zu nutzen! Sinnvoll ist es mit einem konkreten und zeitlich realistischen Vorhaben in den Aufenthalt zu starten, denn ein Monat ist schnell vorbei. Mich hat vor allem der vorherige Austausch mit dem Koordinator Jonas Rees sehr unterstützt, um auch alle organisatorischen Aspekte unkompliziert zu managen, also vor allem die Unterbringung vor Ort und das Arbeitsequipment am Standort.

Jakob Hartl: Einfach machen und das Netzwerk nutzen, das das FGZ bietet – und das FGZ bietet so viel! Empfehlen möchte ich, mit einer Projektidee, die in der kurzen Hospitanzzeit auch machbar ist, in die Hospitanz zu gehen, um mit einem Ergebnis aus dem Programm herauszugehen. Und ganz wichtig: Sich die Entlastung vom Tagesgeschäft zu holen und diese auch anzunehmen. Denn damit es funktioniert und man etwas von dem Programm hat, braucht es diese Entlastung. Hier ist dann auch wichtig, dass die Sending Institution bzw. der/die Projektleiter:in die Mitarbeiter:innen gehen lassen und am Ende nicht zwei Verpflichtungen gleichzeitig bestehen.

Auskünfte und Informationen zum Hospitanzprogramm gibt es von Dr. Martina Keilbach

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