Grundlagen der Transferforschung
JEN_T_04 – Jena
Zielsetzung/ Fragestellung
Das Projekt ist ein Transferforschungsprojekt, das in dem im Gründungsantrag skizzierten Transfer-Teilbereich (Aus-)Bildung angesiedelt ist. Es zielt auf die methodisch-theoretische Weiterentwicklung von Wissenstransfer im Rahmen einer Methodenreflexion. Ziel des Projekts „Grundlagen der Transferforschung“ ist die metatheoretische Aufbereitung von Forschungsansätzen des Wissenschafts-Praxis-Transfers in Form eines einführenden Sammelbandes / Lehrbuchs. Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich der Transferwissenschaft, da eine integrative, interdisziplinäre und systematische Gesamtschau aller partizipativen und kollaborativen Forschungsansätze in der deutschsprachigen Forschungslandschaft bisher nicht geleistet wurde. Das Projekt richtet sich an Wissenschaftler*innen, die sich in Forschung und Lehre mit Transferforschung beschäftigen (FGZ-intern / extern), Studierende, die sich für Transferforschung interessieren, Praxispartner*innen, die an partizipativen Forschungsprojekten teilhaben und sich weitergehend damit beschäftigen möchten. Im Rahmen des Projekts werden zunächst Forschungsansätze und Methoden des Praxis-Wissenschafts-Praxis-Dialogs sämtlicher Fachdisziplinen, die innerhalb des interdisziplinären FGZ, bei Praxispartner*innen sowie in der internationalen Fachliteratur vorhanden sind, erhoben und hinsichtlich ihres zusammenhalt- und teilhabefördernden Potential kritisch reflektiert (u.a. Ansätze wie partizipative Forschung, Praxisforschung, öffentliche Soziologie, Citizen Science, Action Research, Oral History etc.). Daraus entsteht ein einführender Sammelband auf dem neuesten Stand der internationalen Forschung, der sich als Standardwerk zur Transferwissenschaft im deutschsprachigen Raum versteht und als Lehrbuch an Universitäten und Fachhochschulen genutzt werden soll.
Thematischer Bezug zu gesellschaftlichem Zusammenhalt
Wissenstransfer sowie der wechselseitige Austausch mit Akteur*innen aus der Praxis hat im Gründungskonzept des FGZ zentrale Bedeutung. Ein wesentlicher Baustein dieses Verständnisses von Wissenstransfer sind Forschungsansätze, die zivilgesellschaftliche Akteur*innen auf Augenhöhe in den Forschungsprozess einbeziehen. Forschung zu Diversität und Zusammenhalt in der Gesellschaft, die den Anspruch erhebt, Gesellschafts- und Politikberatung zu betreiben, bedarf der Expertise und der Kompetenzen gesellschaftlicher Akteur*innen, um nicht an den diversifizierten Realitäten gesellschaftlicher Gruppen vorbei zu diskutieren und somit deren Marginalisierung zu reproduzieren. Umgekehrt dienen partizipative und kollaborative Forschungsansätze dazu, exkludierende Hierarchien der Über- und Unterordnung aufzubrechen, sowie die gesellschaftliche Teilhabe zivilgesellschaftlicher Akteur*innen durch Teilhabe an der Forschung zu stärken. Eine wissenschaftlich geleitete Aufbereitung und kritische Reflexion der verschiedenen Forschungsansätze unterschiedlicher Disziplinen ist notwendig, um deren zusammenhaltförderndes Potential zu erkennen und auszuschöpfen, sowie den genuinen Beitrag der Forschung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt herauszuarbeiten.
Prof. Dr. Matthias Quent
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03 / 2021 – 06 / 2022:
- Transferprojekte