Ethnisch diskriminierende Einstellungen in Beschäftigten-Netzwerken öffentlicher Institutionen
INRA_B09 – Bremen
Zielsetzung/Fragestellung
Das Teilprojekt ist von der theoretischen Annahme geleitet, dass ethnisch diskriminierende Einstellungen in sozialen Kontexten entstehen und als Ideologien sozial vermittelt und stabilisiert werden. Potenziell können diese Ideologien durch Alltagskontakte jedoch auch gebrochen werden (Gordon W. Allport). Wie also beeinflussen die ethnische und kulturelle Diversität in den Netzwerken von Arbeitsgruppen sowie die (selektive) Auswahl von Kontakten etwa in den Pausen oder bei der Ratsuche die Offenheit der Mitglieder gegenüber ethnischen und kulturellen Minderheiten? In Kooperation mit dem Teilprojekt A06 untersuchen die Forschenden die Netzwerkstrukturen und die damit korrespondierenden Einstellungen der Beschäftigten im Zoll, im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, in der Bundesagentur für Arbeit und in der Bundespolizei.
Wer arbeitet mit wem zusammen?
Dazu wird zwischen arbeitsorganisatorischen Netzwerken (wer arbeitet mit wem zusammen?) und informellen sozialen Netzwerken unterschieden (wer pflegt zu wem informelle Kontakte der Unterstützung, z. B. Ratsuche oder informelle Kooperation, wer verbringt regelmäßig Pausenzeit gemeinsam, etwa beim Mittagessen, oder auch private Zeit?). Es werden vollständige soziale Netzwerke in Organisationen (bzw. ausgewählten Abteilungen dieser Organisationen) erhoben. Wichtig ist dabei, die Arbeitsgruppen möglichst vollständig zu erfassen und sowohl soziodemografische Informationen als auch relevante Einstellungen der Netzwerkmitglieder zu erheben.
Prof. Dr. Michael Windzio
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01 / 2022 – 09 / 2024:
- InRa-Studie „Institutionen & Rassismus"
- InRa B: Fallstudien zu Behörden auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene