Vom autoritären Charakter zum mündigen Menschen
Podiumsdiskussion
Vor 100 Jahren, an Pfingsten 1923, fand in Geraberg bei Ilmenau die „Erste Marxistische Arbeitswoche“ statt. Sie war das erste Theorieseminar des im gleichen Jahr in Frankfurt gegründeten Instituts für Sozialforschung. In Geraberg wurden somit erste Grundsteine für die Entwicklung der Kritischen Theorie gelegt, die im 20. Jahrhundert bahnbrechende Arbeiten zur Untersuchung von Autoritarismus und Antisemitismus vorlegte. Diese Themen sind bis heute hochaktuell und der „autoritäre Charakter“ keinesfalls ein Relikt der Geschichte. Was können wir aus einem Jahrhundert Kritischer Theorie heute lernen?
In einem einführenden Vortrag erklärt Marvin Ester vom Centre for Social Critique an der Humboldt Universität zu Berlin, welche Bedeutung die Kritische Theorie für das Verständnis von Autoritarismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft hat.
Anschließend diskutieren wir mit ihm, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff (Beauftragter der Landesregierung für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus) und einer Vertreterin der Falken Jena, wie diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in die praktische Bekämpfung menschen- und demokratiefeindlicher Phänomene übersetzt werden können.
Moderation: Viktoria Kamuf, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena
Eintritt frei
Die Veranstaltung wird vom BMBF im Rahmen des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) gefördert. Sie findet in Kooperation des Standorts Jena des FGZ (dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft) und dem Theaterhaus Jena statt.