A_01 Demokratischer Zusammenhalt zwischen Inklusion und Exklusion: Theoretische Grundlagen, rechtliche Verfasstheit und politische Dynamiken

Locations:

Frankfurt am Main, Konstanz

Disciplines:

Philosophie , Politikwissenschaft , Rechtswissenschaft , Soziologie

Belongs to:

Abstract

Die zentrale These dieses Arbeitspakets lautet, dass sich die demokratische Qualität gesellschaftlichen Zusammenhalts daran bemisst, wie Demokratien ungerechtfertigte Exklusionen thematisieren und überwinden wollen. Dazu bedarf es einer Analyse der theoretischen Grundlagen von Demokratie sowie der Herausforderungen, vor denen demokratische Gesellschaften heute stehen: Wie versuchen sie, Inklusion zu realisieren, und welche Dynamiken der Exklusion sind dabei zu beobachten? 

Im Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt und Veränderung stellt sich immer wieder ein Problem: Versuche politischer Einheitsstiftung führen zu komplexen Regelungssystemen, die neue Ausschlüsse erzeugen. Dies zeigt sich etwa in der Einwanderungs- und Sozialpolitik, wo um Inklusionsbedingungen und deren ausgrenzende Wirkungen auf Minderheiten gerungen wird. Für die Legitimität von Demokratien ist es wesentlich, sich entsprechender Mechanismen und ihrer Folgen bewusst zu sein. Erweisen sie sich als nicht zu rechtfertigen, dann entstehen systematische Ungerechtigkeiten und tiefgreifende Konflikte.

Das Arbeitspaket erforscht vor diesem Hintergrund empirisch, wie Gesellschaften politisch und rechtlich mit Problemen von Ein- und Ausschlüssen umgehen. Zugleich fragt es, wie sie ihnen begegnen sollten, um als ‚demokratisch‘ zu gelten. Dadurch wirft das Arbeitspaket ein Licht auf zwei für das FGZ zentrale Fragen: 

Was ist, normativ gesprochen, demokratischer Zusammenhalt? Und: Wie lässt er sich befördern?

  • Die Studie von Daniel Thym analysiert hierzu das deutsche und europäische Migrationsrecht und macht Potenziale und Nebenfolgen abgestufter Mitgliedschaftsformen sichtbar.
  • Die Arbeiten von Judith Froese und Uwe Volkmann untersuchen, wie Verfassungen soziale Vielfalt und ungleiche Teilhabe regeln. Außerdem geht es darum, welchen Beitrag Verfassungsgerichte zur Klärung entsprechender Kontroversen leisten können.
  • Rainer Forst und Klaus Günther gehen der Frage nach, wie eine kritische Theorie der Demokratie zu konzipieren ist, die sich dem Problem des Zusammenhalts zwischen Inklusion und Exklusion widmet. 

Transferaktivitäten

In den Dialog mit Politik und Zivilgesellschaft treten die Beteiligten unter anderem durch Diskussionsformate wie das Migrationspolitische Forum in Berlin oder die Römerberg- und Stadtgespräche in Frankfurt. Ihre Forschung fließt zudem in Sachbücher und regelmäßige Medienbeiträge ein, die beim Verständnis aktueller Debatten helfen. 


 A_02 - Demokratievertrauen, Populismus und Wahlverhalten in Zeiten der Transformation

Prof. Dr. Rainer Forst
Frankfurt am Main

Prof. Dr. Rainer Forst

Stellvertretender Standortsprecher, Principal Investigator, Mitglied im Institutsrat
forst@em.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Uwe Volkmann
Frankfurt am Main

Prof. Dr. Uwe Volkmann

Principal Investigator
volkmann@jur.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Klaus Günther
Frankfurt am Main

Prof. Dr. Klaus Günther

Principal Investigator
k.guenther@jur.uni-frankfurt.de 
Prof. Dr. Daniel Thym
Konstanz

Prof. Dr. Daniel Thym

Standortsprecher, Principal Investigator, Mitglied im Institutsrat
daniel.thym@uni-konstanz.de

Projektmitarbeiter:innen

 Felix Kämper
Frankfurt am Main

Felix Kämper

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
kaemper@em.uni-frankfurt.de
 Fabian Rasem
Frankfurt am Main

Fabian Rasem

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
fr@em.uni-frankfurt.de

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06/2024 – 05/2029
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