Prof. Dr. Andreas Petrik
Mitglied im Ausschuss Transfer, Projektleiter
Discipline
Keywords
Methodology
Dr. Andreas Petrik ist Professor für Didaktik der Sozialkunde/ Politische Bildung am Institut für Politikwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er studierte in Marburg Politikwissenschaft, Germanistik und Pädagogik, absolvierte in Hamburg sein Referendariat, arbeitete einige Jahre als Gymnasiallehrer und promovierte an der Hamburger Universität im Graduiertenkolleg Bildungsgangforschung. Fokus seiner Lehre und Forschung sind Chancen und Schwierigkeiten Jugendlicher, zu einer empathisch-reflexiven und demokratisch-einmischungsfreudigen politischen Identität zu finden. Er unterscheidet demokratische und demokratieskeptische „Politisierungstypen“. Seine Themen sind: Best-Practice-, Argumentations- und Lernprozessforschung, politische Urteilsbildung und Konfliktfähigkeit, das genetische Prinzip nach Martin Wagenschein, handlungsorientierte und simulative Methoden, Gesellschaftstheorien, Ökologie, Zukunftsforschung, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt besteht für mich darin, der Demokratie als integrativster Staatsform in guten wie in schlechten Tagen treu zu bleiben. Dies bedeutet auf der systemischen Ebene, demokratische Institutionen und Entscheidungsträger*innen auch anzuerkennen, wenn Entscheidungen eigenen Interessen widersprechen, um dann mit demokratischer Partizipation zu reagieren. Auf der privaten Ebene gilt es, sich der Bedeutung und Kontingenz eigener Werte bewusst zu werden und Andersdenkende zu tolerieren, sofern sie den Konsens demokratischer Werte und Umgangsregeln nicht verlassen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist gestört, wo Menschen pauschal System, Politiker*innen, Medien, Wissenschaft und Andersdenkende ablehnen zugunsten von linken, rechten und esoterisch-religiösen Verschwörungstheorien. Ich möchte daher im Mikrokosmos von Schulklassen das Ausmaß antidemokratischer Tendenzen rekonstruieren und mit politikdidaktischen Interventionsstrategien das Demokratiebewusstsein stärken.