Dr. Anna Pollmann
Mitglied im Ausschuss Daten und Ausschuss Innovation und Strategie, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Discipline
Keywords
Methodology
Anna Pollmann ist Kulturhistorikerin des 19. und 20. Jahrhunderts. Ihre Spezialisierung liegt im Bereich der modernen jüdischen Geschichte und der Ideengeschichte nach 1945. Insbesondere interessieren sie Transformationen historischen Bewusstseins von der Moderne zur Postmoderne. Davon handelt ihr erstes Buch „Fragmente aus der Endzeit – Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders“, das am Leipziger Simon Dubnow Institut entstanden ist. Als Post Doc an der Hebrew University of Jerusalem hat sie zur Genese des Genozid-Begriffs und dessen Nachwirkungen in der Erinnerungspolitik des 20. und 21. Jahrhunderts geforscht, sowie zur Verknüpfung von Ökonomiedebatten, Antisemitismus und Antifeminismus. Desweiteren war sie in der Kunstvermittlung der Leipziger Galerie für zeitgenössische Kunst und als Redakteurin für das Deutsche Historische Museum und für die Wochenzeitung Jungle World tätig.
Bei der Betrachtung „gesellschaftichen Zusammenhalts“ sollte es darum gehen, die Unbestimmtheit bzw. den Überschuss des Begriffs als Diagnose, Wunschvorstellung oder Verlusterfahrung zu erforschen. Mich interessiert, welche Begriffe sich zur Beschreibung gesellschaftlicher Krisen herausbilden. Was bedeutet es, wenn Begriffe zu einem „Schlüssel“ werden? Welche gesellschaftliche oder historische Erfahrung können sie „entschlüsseln“? Wessen Erfahrung wird durch bestimmte Begriffe erzählbar?
Mein Forschungsschwerpunkt der jüdischen Geschichte war geprägt durch eine Perspektive auf die kollektive Semantik moderner Lebenswelten von ihren Rändern her. Für das Projekt „Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts“ möchte ich methodisch hier anknüpfen.