Klasse, Pandemie und Zusammenhalt – Gesellschaftsbilder in der Corona-Krise
Abstract
Der Artikel beschäftigt sich mit den alltäglichen Gesellschaftsbildern von Erwerbsarbeitenden in der Spätphase der Corona-Pandemie – und leistet damit einen Beitrag sowohl zur arbeits- und industriesoziologischen Grundlagenforschung als auch zum Verständnis der der gesellschaftlichen Langzeitfolgen der Corona-Pandemie: Wie schauen Erwerbsarbeitende aus verschiedenen sozialen Klassen nach mehr als zwei Jahren Pandemie auf die Gesellschaft? Welche zentralen gesellschaftlichen Entwicklungsdynamiken sehen sie? Und wie erleben sie ihre eigene Position in der Gesellschaft? Auf Basis der quantitativen und qualitativen Daten der vierten Erhebungsrunde des Arbeitswelt-Monitors »Arbeiten in der Corona-Krise« vom Frühjahr 2022 wird eine Typologie von sechs Gesellschaftsbildern entwickelt, an der einerseits deutlich wird, wie unterschiedlich die Gesellschaft von Erwerbsarbeitenden nach zwei Jahren Pandemie gesehen wird, die andererseits aber auch zeigt, dass die Klassenlage Einfluss auf die Gesellschaftsvorstellungen hat. Darüber hinaus ist die Typologie auch für die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt instruktiv, zeigt sie doch, dass sich das soziale Miteinander in den Gesellschaftsbildern höchst unterschiedlich darstellt und die Sorge um den sozialen Zusammenhalt sozialstrukturell eine spezifische Heimat hat.
Sources
Holst, Hajo und Steffen Niehoff. 2024. Klasse, Pandemie und Zusammenhalt – Gesellschaftsbilder in der Corona-Krise. In: Arbeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Konzepte, Themen, Analysen, hg. von Berthold Vogel und Harald Wolf, 239–266. Gesellschaftlicher Zusammenhalt 8. Frankfurt: Campus, 19.06.2024. url: https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/soziologie/arbeit_und_gesellschaftlicher_zusammenhalt-18001.html.