Protestdynamiken begreifen. Neues Online-Werkzeug für Journalist:innen und Öffentlichkeit
Wie oft wird in deutschen Städten protestiert? Für welche Themen machen sich die Protestierenden stark? Welche Protestformen haben sie genutzt? Die neue interaktive Webseite protestdata.eu erlaubt es, diese und weitere Fragen zu analysieren. Das Werkzeug bereitet wissenschaftliche Daten zu bundesweiten Protestkampagnen und Protestaktionen in 18 deutschen Städten seit 1950 anschaulich auf.
Das neue Werkzeug wurde von einem inter-universitären wissenschaftlichen Team entwickelt. Ziel ist es, wissenschaftliche Daten zum deutschen Protestgeschehen für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar zu machen. Für Journalist:innen bietet die Webseite Hintergrundinformationen, die zur Interpretation aktueller und vergangener Protestereignisse unerlässlich sind: Können wir eine Zunahme der Intensität von Protest in Deutschland beobachten? Handelt es sich um neue Aktionsformen? Antworten auf diese und weitere Fragen erleichtern die Recherche zu Protesten. In die Webseite sind bislang Daten bis einschließlich 2020 eingearbeitet, weitere Aktualisierungen sind geplant.
Die Webseite wird ab dem 7.3.2023 öffentlich zugänglich sein (https://www.protestdata.eu) – per Mail können interessierte Journalist:innen vorab Zugang erhalten. In einer Onlinepressekonferenz stellt das Projektteam das neue Werkzeug und seine Nutzungsweise vor:
Datum: 7. März 2023, 10 Uhr
Ort: Online (Zoom; Link nach Anmeldung)
Anmeldung (bis 6.3., 11 Uhr): fgz.protest@uni-bremen.de
Die Website ist ein Gemeinschaftsprojekt des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ Bielefeld) und des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). An beiden Institutionen forschen Teams zur zeitlichen und thematischen Entwicklung von lokalem Protest. Die Idee zur Visualisierung der Daten für eine breitere Öffentlichkeit ergab sich durch die laufende Kooperation im Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb), an dem alle Beteiligten assoziiert sind. Seitens des FGZ besteht das Projetteam aus Prof. Dr. Priska Daphi und Dr. Larissa Meier (Universität Bielefeld) sowie Prof. Dr. Sebastian Haunss und Dr. Jan Matti Dollbaum (Universität Bremen). Aus dem DeZIM sind Prof. Dr. Sabrina Zajak, Dr. Elias Steinhilper sowie Dr. Moritz Sommer beteiligt.