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„Frankfurt streitet!“

FRA_T_01 – Frankfurt am Main

Zielsetzung / Fragestellung

Die Wissenstransferstrategie der Frankfurter Gruppe ist eng verzahnt mit der Forschungsagenda: „Frankfurt streitet!“. Sie soll explizit kritischen Diskussionen beziehungsweise Formen produktiven Streits Raum geben, um sicherzustellen, dass auch kritische Stimmen gehört werden.

Das Transferprojekt „Frankfurt streitet!“ hat das Ziel, in drei Formaten die Bedeutung einer Konfliktkultur des produktiven Streits für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu vermitteln und praktisch erlebbar zu machen: Erstens Streit als öffentliche Inszenierung im „StreitClub“ (Affizierung und Bildung), zweitens als Erfahrungsraum im „StreitBus“ (Streiten lernen, Perspektiverweiterung) und drittens Streit als Forschungsperspektive auf gesellschaftlichen Zusammenhalt in „Kontrovers: Aus dem FGZ“.

Beim „StreitClub“ laden Nicole Deitelhoff und Michel Friedman als Dauergastgeber prominente, spannende und natürlich auch streitbare Gäste ein und diskutieren kontroverse Themen offen und pointiert. Eine parallele Onlinediskussion wird ihrerseits von wechselnden Frankfurter Schulklassen moderiert werden, die dadurch Streitkultur als Klassenprojekt erarbeiten können.

Der „StreitBus“ greift kontroverse Frankfurter Themen und Themen in Frankfurt auf, in dem sich Mitglieder des Teilinstituts mit einem zu einer Bar umgebauten Linienbus in verschiedene Stadtteile zum Beispiel vor Gemeindehäuser, Cafés und Clubs, in Parks und zu Einkaufszentren oder Sportplätzen begeben und sich während des Barbetriebs teilmoderiert zu diesen Themen austauschen. Zielgruppen sind hierfür Stadtteilbewohner*innen, lokale Multiplikator*innen, kommunalpolitische Akteur*innen, Vereine und Passant*innen.

In der klassisch gehaltenen Debattenreihe „Kontrovers: Aus dem FGZ“ werden Themen und Thesen aus der Frankfurter Forschung zum Zusammenhalt in öffentlichen Debatten zu kontroversen Positionen zugespitzt, einem breiten akademischen und nichtakademischen Adressat*innenkreis vermittelt und zur Diskussion gestellt.

Hier gehts zu den aktuellen Veranstaltungen der Formate StreitClub, StreitBus und Kontrovers.

Thematischer Bezug zu gesellschaftlichem Zusammenhalt

Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist es entscheidend, Konflikte nicht zu vermeiden, sondern sie sozial produktiv auszutragen. Die gegenwärtigen Herausforderungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland sind so gesehen weniger ein Problem abnehmenden Gemeinsinns als das Problem einer schwindenden Konfliktkultur. Unter „Konfliktkultur“ verstehen wir die Werte, Normen, Institutionen und Praktiken des politischen Streits und seiner Einhegung. Es ist die spezifische Funktion demokratischer Institutionen und Verfahren, dafür Sorge zu tragen, dass Konflikte um die irreduzible Pluralität moderner Gesellschaften nicht in Fragmentierungsprozesse und Zerfall münden, sondern produktiv gewendet werden zur Erneuerung der gesellschaftlichen Grundlagen der Kooperation, wie Vertrauen, Toleranz und Solidarität. Für die Frankfurter Forschungsgruppe stehen Pluralität und Konflikt also nicht in Widerspruch zu einer demokratischen Vorstellung sozialen Zusammenhalts, sondern sind für sie konstitutiv. „Frankfurt streitet!“ ist daher Einladung und Aufruf an die Stadtgesellschaft und darüber hinaus, miteinander in einen produktiven Streit zu treten und im Modus des Konflikts Zusammenhalt zu erfahren.

„Frankfurt streitet!“ bietet ein Forum für die Auseinandersetzung über Unterschiede und für das Ausbuchstabieren politischer Werte und Prinzipien, die ein Miteinander über diese Differenzen hinweg erlauben. Die empirischen Analysen der Frankfurter Forschungsgruppe zur integrativen Kraft demokratischer Institutionen und Verfahren inspirieren und flankieren das Transferprojekt dabei thematisch und personell.

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff
Frankfurt am Main

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff

Nicole Deitelhoff ist seit 2009 Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt, seit 2016 Direktorin…
deitelhoff@prif.org

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06 / 2020 – 05 / 2024

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  • Transferprojekte

19:30 Frankfurt am Main
The English Theatre Frankfurt Gallusanlage 7 60329 Frankfurt am Main

StreitClub #6 „Europas Sicherheit - Sind wir auf Krieg vorbereitet?“

Gastgeber Nicole Deitelhoff und Michel Friedman diskutieren mit Prof. Dr. Carlo Masala und Prof. Dr. Johannes Varwick.
19:30 Uhr Frankfurt am Main
The English Theatre Frankfurt Gallusanlage 7 60329 Frankfurt am Main

StreitClub #5 "Verjährt politische Schuld?"

Welche Rolle spielt historische politische Schuld in aktuellen Krisen, wie etwa der, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöst wurde? Nicole Deitelhoff und Michel Friedman diskutieren mit den beiden Historiker:innen Dr. Franziska Davies und Prof. Andreas Rödder.
19:30 Uhr The English Theatre Frankfurt

Angst vor der Armut - versagt der Staat?

StreitClub#4: Diskussion mit dem Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Prof. Marcel Fratzscher, und dem Wirtschaftsjournalisten Rainer Hank.
19:30 Uhr Frankfurt a.M. | Online
The English Theatre Frankfurt Gallusanlage 7 60329 Frankfurt a.M. oder im LiveStream

StreitClub: Wie viel Identität verträgt die Demokratie?

In der Frage, wer wen repräsentieren kann oder darf und wer wem etwas schuldet, treffen auf den ersten Blick nahezu unvereinbare Ansprüche aufeinander. Verträgt das die Demokratie? Muss sie das sogar ertragen und wenn ja, wie viel davon? Prof. Dr. Armin Nassehi und Roger Köppel streiten über diese Fragen mit Gastgeber:innen Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Michel Friedman.
19:30 Frankfurt a.M. | Online
The English Theatre Frankfurt Gallusanlage 7 60329 Frankfurt am Main

Streitclub #2 Deutschland - ein gespaltenes Land?

Schon vor der Covid-Pandemie wurde der Niedergang des gesellschaftlichen Zusammenhalts befürchtet, in der Pandemie schließlich gar die Spaltung der Gesellschaft konstatiert: Ist Deutschland ein gespaltenes Land? Was heißt das überhaupt und welche Konsequenzen hat es für die Demokratie, wenn wir von einer Spaltung ausgehen müssen? Gastgeber:innen Nicole Deitelhoff und Michel Friedman treffen auf Jan Fleischhauer (Focus) und Wolfgang Merkel (Politikwissenschaftler)
16.30 - 18.00 Uhr Online

Kontrovers: aus dem FGZ – „Neue Konfliktlinien: Polarisiert sich Deutschland?“

Die in Politik und Öffentlichkeit artikulierte Sorge um eine gesellschaftliche Polarisierung umfasst verschiedene Annahmen: Politische Streitfragen zu Pandemiebekämpfung, Klima-, Gender- und Migrationspolitik würden zunehmend verhärtet geführt, Meinungen und Einstellungen, Gruppen und Parteien stünden sich dabei unversöhnlich bis feindschaftlich gegenüber und radikalisierten sich. Wechselseitiges Vertrauen und Kompromissbereitschaft gingen verloren und Konflikte würden immer häufiger gewaltsam ausgetragen. Das „Auseinanderdriften der Gesellschaft“ wird darüber hinaus in einer unüberbrückbar werdenden Kluft zwischen Arm und Reich, regional ungleichen Lebensverhältnissen sowie fehlenden Bildungs- und Aufstiegschancen diagnostiziert.
19:30 Uhr The English Theatre Frankfurt

[Ausfall] StreitClub #2 – „Wie viel Identität verträgt die Demokratie?“

Liebe Gäste des StreitClubs, der StreitClub am 6.12.2021 kann nicht stattfinden, weil Svenja Flaßpöhler uns leider sehr kurzfristig abgesagt hat. Wir werden den StreitClub zu diesem Thema am 21. März 2022 nachholen. Gekaufte Tickets können beim English Theatre auf einen anderen Termin des StreitClubs umgebucht oder erstattet werden (Ticket Hotline: 069 242 316 20 oder box-office@english-theatre.de). Wir danken für Ihr Verständnis und freuen uns, Sie dann im neuen Jahr wieder zum Streit einladen zu dürfen. Nicole Deitelhoff und Michel Friedman
19:30 Uhr The English Theatre Frankfurt

StreitClub – „Grenzen der Meinungsfreiheit“

Lasst uns reden! Lasst uns debattieren! Lasst uns STREITEN! Kaum etwas ist so häufig Teil unseres Alltags und dabei gleichzeitig so negativ besetzt wie der Streit. Häufig assoziieren wir ihn mit Eskalation, zermürbenden Endlos-Auseinandersetzungen und mit Wut, Enttäuschung oder Aggression. Streit bedeutet Konflikt. Streitkultur hingegen bedeutet Konfliktaustragung und -einhegung. Streitkultur meint also nichts anderes als die Kunst des produktiven Streitens. Als solche ist sie unverzichtbar für stabile zwischenmenschliche Beziehungen, denn im Streit loten wir unsere wechselseitigen Grenzen aus, wir lernen an- und voneinander. Das gilt genauso für unser gesellschaftliches Zusammenleben: Erst im Ringen miteinander entdecken wir uns als Gesellschaft und entwickeln und testen politische Alternativen, die unser Zusammenleben strukturieren. Höchste Zeit also, dass wir uns darin wieder üben!
18:30 Uhr Online

Kontrovers: aus dem FGZ – „Moralismus in analogen und digitalen Debatten: Eine Gefahr für die Demokratie?“

Ob in der Twittersphäre oder in öffentlichen Debatten jenseits der sozialen Medien: wenn es um politische Streitfragen der Gegenwart wie den Klimawandel, die Corona-Pandemie, Migration oder Gender geht, wird schnell der Vorwurf des Moralismus laut.
18:30-20:00 Online

Kontrovers: aus dem FGZ - "Freiheit und Leben: Wege aus dem Ausnahmezustand"

Am 25. März um 18.30 Uhr diskutieren Prof. Dr. Uwe Volkmann, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt und Mitglied des FGZ, und Prof. Dr. Elvira Rosert, Juniorprofessorin für Politikwissenschaft, insbes. Internationale Beziehungen an der Universität Hamburg und am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) sowie Co-Autorin des No-Covid-Strategiepapiers, über „Freiheit und Leben: Wege aus dem Ausnahmezustand?“. Moderieren wird die Diskussion zu der hochaktuellen und durchaus polarisierenden Frage Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt, Mitglied und Sprecherin des FGZ und Co-Sprecherin des Forschungsverbunds Normative Ordnungen der Goethe-Universität.
09:00 bis 22:00 Uhr Paulsplatz und Paulskirche, Frankfurt am Main
Paulsplatz und Paulskirche Frankfurt am Main

DemokratieWagen!

Am 21. Oktober 2020 wird in Frankfurt der „DemokratieWagen“ vorgestellt. Der Bus, ein alter Linienbus, der vom Verein mehr als wählen e.V. gemeinsam mit Künstler*innen des interdisziplinären Ausstellungsprojekts Making Crises Visible und mit Unterstützung des Teilinstituts Frankfurt des FGZ zu einem mobilen Erfahrungsraum für Demokratie in Frankfurt umgestaltet wurde, wird in Zukunft verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren zur Verfügung stehen, die sich mit ihren Formaten für Demokratie und Beteiligung engagieren.
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