A God Gap Driving a Revolution from Conservative to the Far Right in the United States—With Significance for Europe?
Abstract
Die Christliche Rechte in den USA sucht schon seit längerer Zeit die Nähe zur den Republikanern. Doch erst seit der Präsidentschaft von Donald Trump haben sich die zentralen Wünsche der Christlichen Rechten in den USA nach einem moralischen Wandel erfüllt. Diese Hoffnung besteht seit den 1980er-Jahren und drückt sich in einem überdurchschnittlichen Wahlverhalten der Republikaner durch weiße Evangelikale und Mitglieder der Pfingstkirchen aus. Die Fokussierung der Republikaner auf moralische Fragen verbindet sie zunehmend mit dem weißen christlichen Nationalismus. Dieser wendet sich gegen Transgender, Homosexualität, Abtreibung und eine Beschäftigung mit der Gründungszeit Amerikas und rassistischen Strukturen, wie es die Critical Race Theory tut. Begünstigt durch das bipolare Wahlsystem und angetrieben von einer Politik, die zwischen Gut und Böse unterscheidet, etabliert sich eine politische Polarisierung, die kaum noch Raum für Kompromisse lässt. Diese Entwicklungen sind nicht auf die USA beschränkt, sondern beginnen, weltweit zu wandern, wie die jüngsten Vorfälle in Brasilien, Serbien oder Russland zeigen. Die Vereinigten Staaten können als prototypischer Fall für eine besondere Form der Umwandlung einer Demokratie in ein polarisiertes politisches System angesehen werden. Ein bestimmtes Religionsverständnis spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Ablehnung von Pluralität – insbesondere auf der Ebene der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt.
Sources
Pickel, Gert und Susanne Pickel. 2023. A God Gap Driving a Revolution from Conservative to the Far Right in the United States—With Significance for Europe? In: Politische Vierteljahresschrift. doi: 10.1007/s11615-023-00509-8.