Frankreichs Laizität(en). Die Stellung der Religionen im säkularen Staat
Vortrag
1905 trat in Frankreich ein Gesetz in Kraft, das eine relativ strenge Trennung von Staat und Kirche festsetzt. Es sichert einerseits allen Bürgern die freie Ausübung ihrer Religion zu, schließt andererseits aber jede staatliche Anerkennung, Finanzierungen oder Subventionierung von Religionsgemeinschaften aus. Religion gilt als Privatsache und ihre Präsenz im öffentlichen Raum ist daher stark eingeschränkt.
Es gab und gibt zugleich aber Ausnahmen von diesem Prinzip, beispielsweise in den linksrheinischen Departments, in denen frühere Konkordate weiterhin gelten, oder bei der Ernennung von Seelsorgern für Armee und den Strafvollzug. In den vergangenen Jahren wurden in der öffentlichen Debatte in Bezug auf den Islam wieder Stimmen lauter, die eine striktere Durchsetzung der Trennung von Staat und Religion fordern. Laizität wird so zunehmend auch zu einem politischen Kampfbegriff rechtspopulistischer Kräfte.
Die Referenten
- Prof. Dr. Francis Messner ist Direktor em. am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) und Professor an der Universität Straßburg.
- Dr. Dimitri Almeida forscht und lehrt im Bereich der Frankreichforschung an der Georg-August-Universität Göttingen.
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