Arbeiten in der Pandemie. Klassenungleichheiten und sozialer Zusammenhalt
Kolloquium
Was bedeutet sozialer Zusammenhalt unter den Bedingungen einer Klassengesellschaft, also einer Gesellschaft, in der die Lebenschancen strukturell ungleich verteilt sind und die von sozialen Zentrifugaldynamiken geprägt wird? Der Vortrag geht dieser Frage anhand eigener Forschungen zu den arbeitsweltlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Arbeitserfahrungen vor allem der besonders von Infektionsrisiken, wirtschaftlichen Lasten und steigenden Belastungen betroffenen unteren Klassen nach. Dabei wird die These vertreten, dass der Diskurs über die Sorge um den Zusammenhalt vor allem aus der Mitte der Gesellschaft kommt. In den besonders vulnerablen unteren Klassen wird der arbeitsweltliche Umgang mit der Pandemie hingegen häufig als Angriff auf die eigene Würde als Mensch erlebt – und damit als Infragestellung des Status als vollwertiges und respektables Mitglied der Gesellschaft.
Eine Veranstaltung des FGZ Göttingen im Rahmen des Kolloquiums "Arbeit und Zusammenhalt". Um Anmeldung per Mail wird gebeten. Alle Termine des Kolloquiums sind als Präsenzveranstaltungen in Göttingen geplant. Über pandemiebedingte Ausnahmen wird rechtzeitig informiert.