Als die 1968er-Generation über Identität sprach, ging es noch um das Abstreifen alter Identitäten, das Experimentieren mit neuen Identitäten und Rollenerwartungen. Davon kann heute kaum noch die Rede sein. Identität ist zum Schutzwall einerseits und zur Waffe in der politischen Auseinandersetzung andererseits geworden. In der Frage, wer wen repräsentieren kann oder darf und wer wem etwas schuldet, treffen auf den ersten Blick nahezu unvereinbare Ansprüche aufeinander. Verträgt das die Demokratie? Muss sie das sogar ertragen und wenn ja, wie viel davon?
Diese Fragen diskutieren Nicole Deitelhoff und Michel Friedmann mit dem Soziologen Prof. Dr. Armin Nassehi und dem Journalist Roger Köppel.